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Berliner Stimmen zum Frauentag am 8. März : Die Coronakrise betont Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern

Zwischen Haushalt, Homeoffice und Homeschooling: In der Coronakrise bleibt wieder vieles an den Frauen hängen. Bei der Gleichberechtigung ist noch viel zu tun.

Berliner Stimmen zum Frauentag am 8. März : Die Coronakrise betont Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern

Oft tragen Frauen die zusätzlichen Lasten der Corona-Pandemie.Foto: imago images/Jochen Eckel

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März haben Politikerinnen und Politiker in Berlin auf die besondere Belastung von Frauen in der Coronakrise hingewiesen. „Dass die Pandemie die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau nachteilig beeinflusst, ist offensichtlich“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Befürchtungen einer Wiederkehr veralteter Rollenbilder „auf breiter gesellschaftlicher Front“ müsse man ernst nehmen.

Gleichstellungssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte im Zusammenhang mit der Verleihung des Berliner Frauenpreises an Astrid Landero, die vergangenen zwölf Monate in der Corona-Pandemie hätten auch gezeigt: Es drohe immer die Gefahr von Rückschritten, einer „Retraditionalisierung“ und einer „Schieflage in Bezug auf die Übernahme von Care-Arbeit“. Gerade jetzt müsse man nachhaltige Veränderungen angehen.

Auch die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus wies darauf hin, die Coronakrise habe in vielen Familien dazu geführt, dass Homeschooling, Kinderbetreuung und Haushalt häufig an den Frauen hängen blieben. „Noch schlimmer: Häusliche Gewalt, die sich vor allem gegen Frauen und Kinder richtet, hat in der Krise zugenommen“ – nach Angaben der grünen Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl, Bettina Jarasch, und der Landesvorsitzenden Nina Stahr um 30 Prozent. In Berlin sei indes schon viel erreicht worden. So seien in den landeseigenen Unternehmen über die Hälfte der Aufsichtsrats- und Vorstandsposten mittlerweile in Frauenhand, teilten beide mit.

Als einziges Bundesland hat Berlin den Internationalen Frauentag vor drei Jahren zum gesetzlichen Feiertag erklärt. 2021 jährt sich der Frauentag zum 100. Mal. Er wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin erstmals am 19. März 1911 in Deutschland und in Nachbarländern organisiert. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. 1977 erkannte die UN-Generalversammlung den 8. März als Internationalen Frauentag an.

Frauen in Spitzenjobs: Berlin und Brandenburg über Bundesschnitt

In der Hauptstadtregion gibt es weiter deutliche Unterschiede: So ist rund jede dritte Führungskraft in Berlin und Brandenburg eine Frau, wie aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Mit einer Quote von 34,6 Prozent in Berlin und 36,5 Prozent übertrifft die Region zwar deutlich den Bundesdurchschnitt von 27,3 Prozent. Allerdings sind die Werte im vergangenen Jahr nicht gestiegen, in Brandenburg sank die Quote sogar leicht.

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Mehrheitlich weibliche Vorgesetzte gibt es in Erziehung und Unterricht sowie im Gesundheits- und Sozialwesen, in Brandenburg außerdem in der öffentlichen Verwaltung. Auf dem Bau ist dagegen nur rund jede zehnte Leitungsfunktion mit einer Frau besetzt.

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Auch die Gehälter unterscheiden sich: Berliner Frauen in Führungspositionen verdienen monatlich im Mittel 4630 Euro brutto, die männlichen Kollegen 5512 Euro. In Brandenburg ist der Unterschied geringer: Weibliche Führungskräfte kommen auf 4262 Euro, männliche auf 4861 Euro.

Geflüchtete Frauen werden oft unterschätzt

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales erinnerte zum Frauentag an geflüchtete Frauen in Berlin. In der Öffentlichkeit würden sie oft als passive Begleiterinnen männlicher Migranten wahrgenommen. Das verdecke, dass sich viele geflüchtete Frauen aktiv in die Gestaltung von Politik und Gesellschaft einbringen wollten.

„Ich sehe die Kraft und die Fähigkeit der geflüchteten Frauen, ihren und den Alltag ihrer Familien neu zu organisieren“, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke). „Frauen mit Flucht- und Gewalterfahrung brauchen die solidarische Unterstützung unserer Gesellschaft, um ihre familiäre und berufliche Situation zu stärken.“ (dpa)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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