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Berlin und der Ukraine-Krieg : Berlin verlagert Spenden-Annahmestelle zum Flughafen Tempelhof – Hauptbahnhof überlastet

Mehr als 1000 Menschen demonstrieren vor der russischen Botschaft + Solidaritätskundgebung am Bebelplatz + Erneut 11.000 Menschen angekommen + Der Berlin-Blog zur Ukraine.

Berlin und der Ukraine-Krieg : Berlin verlagert Spenden-Annahmestelle zum Flughafen Tempelhof – Hauptbahnhof überlastet

Die Senatsinnenverwaltung lagert die Spendenannahme aus. Am Hauptbahnhof sei die Annahme nicht mehr steuerbar.Foto: IMAGO/Christian Thiel

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch Folgen für Berlin – von Protesten auf der Straße, Solidaritätsaktionen und der Vorbereitung auf die Aufnahme von Flüchtlingen. Alles dazu im Newsblog.

Weitere Reaktionen, Initiativen, News zum Beispiel aus der ukrainischen und russischen Community finden Sie in unseren Bezirksnewslettern “Tagesspiegel Leute”, die es hier kostenlos gibt.

Weitere Informationen:

  • Anlaufstellen und Initiativen: So können Sie Menschen in der Ukraine helfen.
  • Wie erkläre ich meinem Kind den Krieg?: Eine Kinderpsychologin gibt Tipps.

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Berlin und der Ukraine-Krieg : Berlin verlagert Spenden-Annahmestelle zum Flughafen Tempelhof – Hauptbahnhof überlastet

Kipping: Sachspenden sollen am ehemaligen Flughafen Tempelhof abgegeben werden – nicht mehr Hauptbahnhof

Sachspenden für Ukraine-Flüchtlinge sollen nicht mehr am Berliner Hauptbahnhof, sondern am ehemaligen Flughafen Tempelhof abgegeben werden. Das sagte Integrationssenatorin Katja Kipping (Linke) als Nachtrag zu einem Interview in der rbb Abendschau am Sonntag. 
Ein Sprecher der Senatsintegrationsverwaltung sagte dem Tagesspiegel am Abend, dass die Spendenannahme am Hauptbahnhof nicht mehr steuerbar sei. Deshalb habe man sich dazu entschieden, es nach außen zu verlagern. Spenden können nun täglich von 10 bis 22 Uhr am Columbiadamm abgegeben werden (Eingang Parkplatz P3). 
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Wieder Proteste gegen den Krieg in der Ukraine

Mehr als 1000 Menschen haben am Sonntag in Mitte erneut gegen Putins Angriffskrieg protestiert. Auf der Kundgebung war auch die belarussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch zugeschaltet. Man müsse jetzt zusammenhalten, appellierte sie an die Menschen.

Ukrainische Aktivistinnen fordern Flugverbot über Ukraine

Auch ukrainische Aktivistinnen sprachen auf der Kundgebung am Bebelplatz. Sie skandierten “Stand with ukraine” und “Slawa Ukrajini”, Ruhm der Ukraine. Putin wolle die Geschichte Europas umschreiben, dem müsse man sich entschieden entgegen stellen. Die Sicherheit ganz Europas sei bedroht, da sich die russischen Truppen immer weiter Richtung Westen bewegten. Sie forderten ein Flugverbot über der Ukraine. 

Wolf Biermann: “Putin eifert seinem Kollegen Adolf Hitler nach”

Auch Wolf Biermann kam auf der Kundgebung am Bebelplatz zu Wort. In einer Videobotschaft verurteilte der Liedermacher und ehemaliger Kritiker der SED den Angriff Russlands auf die Ukraine stark. “Putin eifert seinem Kollegen Adolf Hitler nach”, sagte er. Die Unterstützung der Ukraine durch die Deutschen und die Europäer sei mehr als humanitäres Engagement für ein anderes Volk, denn “wir verteidigen uns damit auch selber”, es sei ein “Kampf auf Leben und Tod”. Faschisten seien in das Land eingefallen, sie bedrohten die Demokratie. 

Svetlana Aleksievic: “Nur gemeinsam können wir siegen”

Bei der Kundgebung am Bebelplatz war auch die ukrainisch-belarussische Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Svetlana Aleksievic zugeschaltet. In ihrer Rede sagte Aleksievic:  “Wir sehen die Geburt eines russischen Faschismus”.Sie betonte, die Ukraine verteidige nicht nur sich selbst. “Die Ukraine schützt ganz Europa, sie schützt die ganze Welt”. Aleksievic wandte sich auch an direkt an die Ukrainer. Es seien nicht die Belarussen, die die Ukraine angreifen. “Das sind Putins Ideen, das ist Putin, der auf euch schießt. Die Belarussen wollen ihre Brüder und Schwestern nicht töten.” In jedem Volk sei die Mehrheit auf der Seite der Ukraine. “Wir müssen uns vereinigen, nur gemeinsam können wir siegen”. 

Mehr als 1000 Menschen demonstrieren vor russischer Botschaft

In Berlin demonstrieren am Sonntag erneut Menschen gegen den Krieg in der Ukraine. Vor der russischen Botschaft protestieren nach Angaben der Berliner Polizei deutlich über 1000 Menschen unter dem Motto: “Stopp Putin – Stoppt den Krieg”. Angemeldet waren etwa 300 Menschen. 
Zu der Kundgebung am Bebelplatz unter dem Motto „Für eure und unsere Freiheit. Aufruf zur Solidarität mit der Ukraine“ fanden sich bis Sonntagnachmittag laut Polizei etwa 250 Menschen ein. Über einen Livestream der Organisatoren verfolgen weitere rund 350 Menschen die Redebeiträge. Kanzler Scholz besucht Solidaritätskonzert für Ukraine 
Die Berliner Staatsoper hat mit einem Konzert ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine gesetzt. Mit einer Schweigeminute erinnerten die Gäste am Sonntagmittag an die Opfer und Leidtragenden des Konflikts. „Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der geglaubt hat, dass der Zweite Weltkrieg der letzte Krieg in Europa war“, sagte Dirigent Daniel Barenboim.

Sie alle seien bewegt vom Mut und der Entschlossenheit der Ukrainer, die ihr Land und ihre Freiheit heroisch gegen die grausame Invasion einer Übermacht verteidigten. „Aber es ist noch mehr als das“, sagte Barenboim. Die Ukrainerinnen und Ukrainer würden „auch unsere Freiheit“ verteidigen.

Zu dem Konzert kamen unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP), Bundesbankpräsident Joachim Nagel und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde.

Auf dem Programm standen die ukrainische Nationalhymne sowie Sinfonien von Schubert und Beethoven. Die Einnahmen des Konzerts sollten an den Ukraine Humanitarian Fund (UHF) der Vereinten Nationen gehen.

Barenboim erinnerte zu Beginn auch an seine Großeltern, die aus Belarus und der Ukraine gekommen seien. „Sie flohen Anfang des 20. Jahrhunderts vor antisemitischen Pogromen nach Argentinien.“ Er habe sich – wie wahrscheinlich die meisten Menschen in Europa – nicht träumen lassen, dass es hier nach dem Zweiten Weltkrieg nochmal einen solchen Konflikt geben könnte.

Barenboim sagte auch, er wolle davor warnen, „dass wir in die Falle laufen, alle Russinnen und Russen jetzt unter Generalverdacht zu stellen“. „Russische Kultur ist nicht das gleiche wie russische Politik.“ Die Politik müsse man laut und deutlich verurteilen und sich eindeutig davon distanzieren. Aber man dürfe keine Hexenjagd auf russische Menschen und Kultur zulassen. Aufkommende Verbote und Boykotte beispielsweise von russischer Musik oder Kultur weckten in ihm allerschlimmste Assoziationen. (dpa)

Kundgebung auf dem Bebelplatz

Die Solidaritätskundgebung auf dem Bebelplatz in Berlin Mitte hat am späten Sonntagmittag begonnen. Der ukrainische Autor und Musiker Yuriy Gurzhy, der 1975 in Charkiw zu Welt kam und seit 1995 in Berlin lebt, las zu Beginn aus seinem Tagebuch, das im Tagesspiegel erscheint. Darin erzählt Gurzhy, wie er von hier aus den Krieg in der Ukraine verfolgt.

Freiwilliges Angebot: Kriegsflüchtlinge können nun mit Bussen in andere Bundesländer fahren 
 

Ab Sonntag 11 Uhr sollen Busse vom Berliner Hauptbahnhof Geflüchtete aus der Ukraine in 13 andere Bundesländer fahren. Das teilte die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales am Sonntag auf Twitter mit. Das Angebot beruht demnach auf einer Entscheidung des Bundesinnenministeriums, nur Bayern und Hamburg sind offenbar ausgenommen. Das Angebot richtet sich an Geflüchtete, die “kein festes Ziel” in Deutschland haben und ist freiwillig. Eine Registrierung ist offenbar nicht nötig.  

 

Noch am Sonntagmorgen drängte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey erneut auf Unterstützung der Bundesregierung. “Wir kommen zunehmend an unsere Grenzen”, sagte Giffey im ZDF-“Morgenmagazin”. Sie forderte eine bundesweite Organisation und Verteilung von Geflüchteten. Zudem verwies Giffey auf eine Entscheidung der Europäischen Union (EU) vom vergangenen Donnerstag. Die EU habe am Donnerstag über den Aufenthaltsstatus der Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine entschieden, damit verbunden sei das Arbeitsrecht. 
 

„Das muss jetzt in dieser Woche dringend in Bundesrecht umgesetzt werden, damit die Menschen, die hierher kommen, eben nicht nur verteilt, untergebracht und erstversorgt werden, sondern damit auch klar ist: Sie haben eine geschützte Bleibeperspektive für einen bestimmten Zeitraum – und sie haben das Recht zu arbeiten“, forderte Giffey. 

 

Am Sonnabend erreichten nach Angaben des Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) erneut mehr als 11.000 Kriegsflüchtlinge Berlin. 720 von ihnen habe der Krisenstab der Integrationsverwaltung und des LAF untergebracht. Bereits am Freitag kamen mehr als 11.000 Geflüchtete in der Hauptstadt an. Ursprünglich hatte das Land mit 10.000 Flüchtlingen gerechnet. (mit dpa)  

 

 

 

Senat bereitet sich auf mehr unbegleitete Minderjährige vor 

Der Berliner Senat will die Kapazitäten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausbauen. Das teilte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie am Samstag mit. Zugleich bereite man sich darauf vor, Angebote für ukrainische Waisenkinder für längere Zeit vorzuhalten.
Derzeit gebe es in Berlin bereits rund 100 Plätze, an denen unbegleitete Minderjährige ankämen und „engmaschig sozialpädagogisch betreut“ würden, hieß es. Hinzu kämen zwei Clearing-Einrichtungen mit 40 Plätzen. Staatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) sei derzeit im Austausch darüber, wie sich die Kapazitäten kurzfristig erhöhen ließen.
Man stelle sich auf andere, jüngere Altersgruppen ein als beispielsweise im Jahr 2015. In der aktuellen Krise kämen nun insbesondere auch Waisen- und Heimkinder, die formalrechtlich keine unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge seien, weil sie mit Betreuerinnen und Betreuern ankämen. „Hier wollen wir eine Gruppenlösung sicherstellen und werden auch die Unterkunftskosten tragen“, sagte der Sprecher.
Er betonte, besonders wichtig sei der Schutz der Kinder: So habe die Verwaltung begonnen, Infomaterial in Bahnhöfen auszulegen, damit die Minderjährigen ohne Begleitung schnell in die Erstaufnahmestelle gelangen könnten. Auch mit der Polizei sei man im Austausch. (dpa)

Mehrere Demonstrationen am Sonntag in Berlin gegen den Krieg in der Ukraine 


Auch am Sonntag finden in Berlin wieder Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine statt. 

Um 14 Uhr beginnt auf dem Bebelplatz eine für 500 Menschen angemeldete Kundgebung unter dem Motto: „Für eure und  unsere Freiheit. Aufruf zur Solidarität mit der Ukraine“. Die Peter- Weiss-Stiftung für Kunst und Politik organisiert die Veranstaltung, bei der live oder zugeschaltet zahlreiche namhafte Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler sprechen werden. 

Ein Auszug aus der Rednerliste: Karl Schlögel, Gerd Koenen, Wolf Biermann, Ai Weiwei, Mario Vargas Llosa, Swetlana Alexijewitsch, Kateryna Mishchenko, Katja Petrowskaja, Navid Kermani, Timothy Garton Ash. Die Veranstaltung soll bis 17 Uhr dauern, es ist auch ein Livestream angekündigt, Infos unter literaturfestival.com/aktuelles.

Bereits um 13.30 Uhr beginnt eine Demonstration unter dem Motto: „Stop Putin – Stoppt den Krieg“ vor der Russischen Botschaft (Unter den Linden 63-65), 300 Menschen sind angemeldet.

Die Staatsoper Berlin veranstaltet am Sonntag um 11 Uhr ein Benefizkonzert zugunsten humanitärer Hilfen für Ukrainer:innen. Daniel Barenboim dirigiert. Es ist ausverkauft, wird aber live übertragen auf www.staatsoper-berlin.de. (Sylvia Vogt) 

Berliner Stadtmission bittet darum, keine Sachspenden mehr anzugeben

Die Berliner Stadtmission bittet darum, am Hauptbahnhof keine Sachspenden mehr für Geflüchtete aus der Ukraine abzugeben. Das teilte die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales auf Twitter mit. Der Grund ist offenbar, dass ausreichend Sachspenden vorhanden sind und die Sortierung zu viel Zeit kostet, die für die Betreuung der Menschen benötigt wird. Auch ehrenamtliche Helfer sollen heute nicht mehr zum Berliner Hauptbahnhof kommen. Es seien mehr als ausreichend Helfer dort, sagte ein Sprecher der Integrationsverwaltung dem Tagesspiegel. (nle/jb) 

Berliner Senat hat in einer Woche 5000 Flüchtlinge untergebracht

Innerhalb weniger Tage hat der Berliner Senat 5000 Flüchtlinge aus der Ukraine in landeseigenen Unterkünften, bei sozialen Trägern oder in angemieteten Hotels untergebracht. Das sagte ein Sprecher der Sozialverwaltung am Samstag dem Tagesspiegel. 
Tausende weitere Menschen seien in Privatwohnungen untergekommen von Helfern oder bei Bekannten. Wie viele genau, ist unklar, weil Menschen aus der Ukraine sich grundsätzlich frei in Deutschland bewegen können und es keine Meldepflicht für sie gibt. Geschätzt kamen aber allein am Freitag 11.000 Menschen an, teilte die Sozialverwaltung mit.
Im Krisenstab des Senats wird davon ausgegangen, dass sich die Zahl der täglich ankommenden Menschen in den kommenden Tagen weiter steigern wird. Eine Entspannung der Lage ist nicht zu erwarten. 

11.000 Geflüchtete am Freitag angekommen – Unterbringung auch in Kirchen

Die Erwartungen des Senats zur Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Berlin sind am Freitag erneut übertroffen worden. Ursprünglich hatte das Land mit 10.000 Flüchtlingen gerechnet. Nun waren es am Freitag sogar mehr als 11.000, wie die Sozialverwaltung am Samstagmorgen mitteilte. Demnach haben der Krisenstab und das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten 1100 von ihnen bis in die Nacht staatlicherseits untergebracht.
Neben Hostels seien auch auch zwei Kirchen dafür genutzt worden – die Verwaltung dankte dafür den Gemeinden. An der Aufnahmeeinrichtung des Landes in Reinickendorf erhöhen Zelte die Kapazitäten. Ein Großteil der Flüchtlinge kommt derzeit bekanntlich privat oder, einige reisen von Berlin auch weiter. 

Flüchtlingssituation spitzt sich zu – Zelte an Erstaufnahmeeinrichtung in Reinickendorf

In Berlin spitzt sich die Lage durch die steigende Zahl von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine weiter zu. Nachdem am Donnerstag 6000 Menschen und am Freitag zunächst 10.000 Menschen angekommen waren, wurden am Abend weitere 1500 erwartet.
Um die Menschen versorgen und ihn eine Unterkunft bieten zu können, sollten noch am Freitagabend bei der Erstaufnahmeeinrichtung Berlins in Reinickendorf Zelte aufgestellt werden. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Senatskreisen. 

Demnach soll ein Bezirksamt in Amtshilfe die Zelte aufstellen, auch das Technische Hilfswerk (THW) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wurden angefordert. (Alexander Fröhlich)

FEZ Wuhlheide startet Sammelaktion und lädt geflüchtete Familien ein

Berlins größtes Freizeitzentrum für Kinder und Jugendliche, das FEZ Wuhlheide (Treptow-Köpenick), will geflüchtete Familien unterstützen. Familien aus der Ukraine, die das FEZ an den kommenden Wochenenden besuchen möchten, erhalten kostenfreien Eintritt, teilte die Einrichtung am Freitag mit.
Das FEZ stelle auch FFP2-Masken zur Verfügung. Als Nachweis soll der beim Besucherservice im FEZ-Palast vorgelegte Personalausweis oder Reisepass gelten.
Am langen Wochenende, also von diesem Sonnabend bis zum Frauentag am Dienstag, läuft im gerade wiedereröffneten FEZ das Event „Einfach Spielen!“ mit Angeboten für Kinder von zwei bis zwölf Jahren: “An verschiedenen kleinen Stationen mit ausreichend Platz und Abstand” sollen sowohl drinnen als auch im Freien “liebevoll gestaltete Angebote zum Basteln, Bauen, Lümmeln und gemeinsamen Spielen” bereitstehen, hieß es. Außerdem errichtet das FEZ eine Sammelstation für Hilfsgüter: Spenden würden von Samstag bis Dienstag jeweils von 11-14 Uhr und von 15-18 Uhr angenommen. Gebraucht würden:

  • Decken, Schlafsäcke, 
  • Feuchttücher, Windeln,
  • Taschenlampen, Batterien,
  • Riegel, Nüsse, Kekse mit langer Haltbarkeit
  • Medikamente, vor allem Paracetamol, Ibuprofen, auch Erkältungs- und Beruhigungsmittel sowie Pflaster, Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial
  • vollgeladene Powerbanks, aber keine Kleidung und kein Mobiliar

Restaurant in Berlin-Mitte organisiert Hilfstransporte

Schnelle Hilfe aus dem Kiez: Um das georgische Restaurant „KIN ZA“ in Mitte hat sich eine Helfernetzwerk gebildet. Schon lange ist das Restaurant ein Anlaufpunkt für Osteuropäer:innen in Berlin. Jetzt organisiert der Restaurantbetreiber, der im Kiez als Herkules bekannt ist, Hilfstransporte in die Ukraine. Im Restaurant und an Sammelpunkten werden Hilfsgüter eingesammelt und dann zu Bedürftigen gebracht. Bereits vier Lkw haben Güter an die ukrainische Grenze oder weiter in die Stadt Lemberg gebracht. Über Kontakte ins Land bekommen die Helfer:innen Bedarfslisten. Auch die Waldorfschule Mitte hilft in dem Netzwerk, eine ukrainische Lehrerin organisiert dort viel. Die Kinder sortieren in der Schule Hilfsgüter und beschriften Kartons auf Russisch.

„Bei uns kann jeder und jede mithelfen“, sagt Helfer Bernd Schönberger. Die Hilfe habe sich sehr schnell und unbürokratisch organisiert: „Wir arbeiten hier auf Vertrauensbasis.“ Ob Transporterfahrer:innen, Geld- oder Sachspenden, jede Hilfe werde benötigt. „Aber bitte denkt nach, was Menschen in einer solchen Situation wirklich brauchen.“ Windeln oder Tampons seien sehr viel angebrachtere Sachspenden als etwa ein Massageöl. Vor allem Medikamente wie Schmerzmittel würden gebraucht. Mehr Informationen zur Aktion gibt es auf der Facebookseite von KIN ZA.

Berlin und der Ukraine-Krieg : Berlin verlagert Spenden-Annahmestelle zum Flughafen Tempelhof – Hauptbahnhof überlastet

Kinder im ukrainischen Lemberg haben ein Hilfspaket aus Berlin-Mitte erhalten.   Bild: Ukraine in Not

Traumatisch für die jüdische Bevölkerung

Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas engagiert sich seit Jahren in der Ukraine. Wir haben mit Stiftungsdirektor Uwe Neumärker und Mitarbeiterin Svetlana Burmistr gesprochen. Der Angriffskrieg traumatisiere erneut die jüdische Bevölkerung in der Ukraine, sagen sie.

Senat rechnet mit 10.000 Flüchtlingen allein am Freitag

Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) rechnet mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen in Berlin. „Was wir bisher an Ankunftszahlen haben, ist die Spitze des Eisbergs“, sagte Kipping am Freitagnachmittag bei einer Klausur der Linken-Abgeordnetenhausfraktion. Sie kritisierte die Bundesregierung dafür, die Zahl der aus der Ukraine flüchtenden Menschen schwer unterschätzt zu haben.

Allein am Freitag rechnet Kipping mit bis zu 10.000 Menschen, die Berlin per Zug und Bus aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine erreichen werden. Kipping kündigte an, in der kommenden Woche ein Messezelt vor dem Hauptbahnhof zu errichten. So soll das an seiner Kapazitätsgrenze arbeitende Ankunftszentrum des Landsamtes für Flüchtlingsangelegenheiten in Reinickendorf entlastet werden. Kipping dankte den vielen Hundert ehrenamtlichen Helfer:innen, die unter anderem am Hauptbahnhof bei der Versorgung, Betreuung und Unterbringung der geflüchteten Menschen unterstützen. 

„Ich bin unendlich dankbar für die Willkommensstrecken der Ehrenamtler“, sagte Kipping und erklärte, aktuell würden mehr Hilfsangebote eintreffen, als benötigt wurden. „Es wird noch ganz ganz viele Wochen geben, wo wir euch brauchen werden“, sagte Kipping in Richtung der ehrenamtlichen Helfer:innen. Sie lobte das Klima im Senat und berichtete von einem „sehr ausgeprägten Willen, an einem Strang zu ziehen.“

Giffey fordert bundesweite Verteilung der Ukraine-Flüchtlinge -Züge könnten umgeleitet werden

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hat erneut ein enges Zusammenwirken von Bund und Ländern bei der Aufnahme der Ukraine-Flüchtlinge gefordert. „Viele kommen in Berlin an, aber wir brauchen eine bundesweite Verteilung der Geflüchteten, um das bewältigen zu können“, schrieb die SPD-Politikerin am Freitag auf ihrer Facebook-Seite.

Nach Tagesspiegel-Informationen laufen auch Verhandlungen mit der Deutschen Bahn über das Umleiten von Zügen in andere deutsche Städte, weil jeden Tag mehr Flüchtlinge in Berlin ankommen. Allein am Donnerstag kamen rund 6000 mit Zügen. Dazu unzählige mehr mit Bussen und privaten Pkw.
Zugleich begrüßte Giffey die am Donnerstag erzielte Einigung der EU-Staaten, die Kriegsflüchtlinge schnell und unkompliziert aufzunehmen. „Das heißt: Sie haben Aufenthaltsrecht und werden Arbeitsrecht bekommen, mit Anspruch auf Sozialleistungen“, sagte die Berliner Regierungschefin dem Nachrichtenportal „The Pioneer“. Der Bund müsse jetzt eine bundesweite Verteilung und Koordinierung sicherstellen.
„Es kommen viele hoch qualifizierte Leute. Es kommen Menschen, die können gut Englisch, teilweise auch Deutsch“, so Giffey. Deutschland brauche Fachkräfte. Viele Branchen suchten gerade Beschäftigte. „Das ist eine Chance. Deshalb muss man das zusammenbringen.“ Es gehe darum, dass die Menschen, „wenn sie länger bleiben, schnell in Arbeit kommen“. (dpa)

Flüchtlingsrat dringt auf bessere medizinische Versorgung 

Der Berliner Flüchtlingsrat dringt auf rasche und unkomplizierte Lösungen bei der medizinischen Versorgung geflüchteter Menschen aus der Ukraine. „Wir bekommen sehr viele Anfragen dazu“, sagte Sprecherin Martina Mauer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Ein Dach über dem Kopf zu haben, ist die eine Sache. Aber viele der Ankömmlinge sind auf Medikamente, aufwendige Behandlungen wie Dialyse oder auf Pflegeleistungen angewiesen.“
Hier seien noch viele ganz praktische Fragen offen. Das gelte auch für leistungsrechtliche Fragen, also die finanzielle Versorgung. „Man kann nicht davon ausgehen, dass alle genug Bargeld dabeihaben.“
Mauer verwies auf komplizierte Zuständigkeitsregelungen, die auch abhängig von der Frage seien, ob die Geflüchteten privat oder beim Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten untergekommen seien. Die Gesundheitsversorgung und Gewährung von Leistungen zum Lebensunterhalt sei eigentlich Sache der Bezirke, die das aber wegen der großen Zahl von Kriegsflüchtlingen voraussichtlich kaum stemmen könnten.
Da langwierige Antragsverfahren jetzt der falsche Weg seien, müsse das Landesflüchtlingsamt in Amtshilfe für die Bezirke zentral und unbürokratisch organisieren, forderte Mauer. „Das ist eine gesamtstädtische Aufgabe.“ Die Geflüchteten wie die Helferinnen und Helfer müssten dazu auch besser informiert werden, regte sie an.
Insgesamt laufe bei der Aufnahme der vielen Menschen aus der von Russland angegriffenen Ukraine in Berlin auch einiges gut, schätzte Mauer ein. „Es ist natürlich eine Situation, die uns alle ein stückweit überfordert.“ Überwältigend und beeindruckend sei die große Hilfsbereitschaft in der Stadt.
Allerdings sieht Mauer bei der Unterbringung von Geflüchteten durch fremde Privatleute problematische Punkte. „Ich bin skeptisch, wenn alleinreisende Frauen mit Kindern bei Wildfremden unterkommen.“ Hier seien Schutzmechanismen nötig. (dpa) Weitere Beiträge

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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