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Bauverzögerung bei Berlins höchstem Wohnturm : Finanzsenator Wesener prüft Rückkauf des Monarch-Towers am Alexanderplatz

Weil der Bau des Monarch-Turms am Alexanderplatz stockt, droht Finanzsenator Wesener mit einem Rückkauf. Doch dann könnte der Bau noch länger dauern.

Bauverzögerung bei Berlins höchstem Wohnturm : Finanzsenator Wesener prüft Rückkauf des Monarch-Towers am Alexanderplatz

Direkt am Alexa soll der Wohnturm der Monarch-Gruppe entstehen. Doch der Bau stockt.Foto: MonArch Gruppe/Ortner+Ortner

Wegen der stockenden Bauarbeiten beim Monarch-Hochhaus am Alexanderplatz erhöht Berlins Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) den Druck auf den Investor und droht erneut mit einem Rückkauf des Grundstücks. „Wir haben im Juni festgestellt, dass der erste Meilenstein, hier reden wir von der Fertigstellung der Bodenplatte, nicht erreicht worden ist“, sagte Wesener dem RBB.

Nun laufe eine Nachfrist bis zum Herbst. Könne Monarch bis dahin den Verzug nicht aufholen, prüfe das Land Sanktionen „und das Ankaufsrecht womöglich auch ausüben“, erklärte der Finanzsenator.

Das Land Berlin hatte das Grundstück an der Grunerstraße, Ecke Alexanderstraße 2013 an den Investor Monarch verkauft. Zuletzt einigten sich die landeseigene Berliner Immobilienmanagement (BIM) und das Unternehmen 2019 auf eine neue Vereinbarung. Diese sieht mehrere Meilensteine beim Bau des Turms vor – und räumt dem Land zugleich ein Rückkaufrecht ein, sollten sie nicht eingehalten werden.

Zwar erfolgte 2019 der Spatenstich, doch seither gehen die Bauarbeiten nicht wie geplant voran. Bereits im März hatte Wesener gedroht, vom Rückkaufrecht Gebrauch zu machen, weil der Investor seinen Verpflichtungen nicht nachkomme.

„Der Vertrag enthält diverse Meilensteine zum Baufortschritt. Bislang hat der Investor diese nicht wie vereinbart erreicht“, bestätigte ein Sprecher der Finanzverwaltung dem Tagesspiegel. Laut Vereinbarung hätte der Betonboden des Erdgeschosses eigentlich bereits gegossen sein müssen. Nun läuft eine Nachfrist bis zum 30. September.

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Dass der Bau nicht wie geplant voranschreitet, bestätigte auch Anwalt Detlev Stoecker, der die Monarch-Gruppe vertritt: „Wir sind nicht so weit, wie wir sein wollten.“ Als Grund nannte er Verzögerungen wegen zusätzlicher Gutachten zur Statik des Grunertunnels. Da Zweifel bestanden, ob der Turm die Fugen der Unterführung zu stark belaste, seien zusätzliche Untersuchungen nötig geworden.

Bis Ende September die Decke auf das erste Untergeschoss zu setzen, hält Stoecker dennoch für erreichbar. „Wir bemühen uns auch trotz Lieferschwierigkeiten, dass wir die Frist, die die BIM uns gesetzt hat, einhalten.“

Russland-Sanktionen bereiten Monarch-Gruppe Schwierigkeiten

Gerüchte, wonach der Bau stocke, weil das in Moskau tätige Unternehmen Probleme durch die Sanktionen der EU gegen Russland habe, konnte Stoecker nicht vollständig zurückweisen. Zwar seien bislang alle Zahlungen erfolgt und die Eigentümer der Gruppe Armenier. Doch gebe es durch die Tätigkeit in Russland Schwierigkeiten. „Der Monarch-Konzern ist eine wesentliche Geldquelle des Projekts, der Großteil von dessen Tätigkeiten liegt in Russland. Da ist es derzeit schwierig, die Erträge herauszubekommen“, sagte Stoecker. Er gehe jedoch davon aus, dass der Finanzfluss weiter funktioniere.

Ursprünglich sollte der Turm Ende 2023 fertig sein. Wie der neue Zeitplan aussieht, wollte Stoecker nicht sagen. Offenbar ist jedoch eine Fertigstellung vor Ende 2024 avisiert – sollte das Land den Bau nicht zuvor zurückkaufen. Fällig würde dann der Verkehrswert.

Dass es soweit kommt, glaubt Monarch-Anwalt Stoecker nicht. Denn das Land müsste den Bau dann zunächst an einen neuen Dienstleister ausschreiben. „Die Baustelle würde dadurch viel länger stillstehen. In der Zeit haben wir schon 20 Stockwerke gebaut“, sagte Stoecker. „Ich glaube sagen zu können, dass keiner den Tower schneller fertigstellen kann als wir.“ Die Frage sei, was der Senat wirklich wolle.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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