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B.Z.-Kolumnist: „Manche Politiker vergessen, wie wir Normalbürger uns fühlen“

B.Z.-Kolumnist: „Manche Politiker vergessen, wie wir Normalbürger uns fühlen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Markus Söder (r., CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, verlassen nach einem Treffen im Kanzleramt eine Pressekonferenz
Foto: Markus Schreiber/dpa

Manche Spitzenpolitiker haben vergessen, wie wir Normalbürger uns fühlen. Die von Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigte „Nationale Teststrategie“ ist noch vor ihrem Start zerplatzt wie eine Seifenblase.

In dicht aufeinander folgenden Corona-Gipfeln tagt die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten. Dabei wird mit Krisenpapieren, Zahlen und Tabellen argumentiert und um Werte gerungen. Inzidenzwert 35, 50, eventuell 100. Auch über den R-Wert wird gestritten. Öffnungsdaten werden verheißen, die unmittelbar darauf von einzelnen Ländern wieder kassiert werden.

Haben die gewählten Politiker noch im Sinn, was das Hü oder Hot unseren Seelen antut? Wir alle erleben die psychische Situation unserer Angehörigen, unserer Freunde und Nachbarn und nicht zuletzt unser eigenes Befinden.

Amanda ist eine attraktive Frau Anfang Vierzig, beruflich erfolgreich, eine liebevolle Mutter und Ehefrau. Anfangs begegnete sie der Corona-Seuche selbstbewusst. „Im Homeoffice sehe ich auch eine Chance. Auf diese Weise habe ich mehr Zeit für Bastian und unsere Kinder.“

Das war vor fast einem Jahr. Die zunehmende Anspannung durch die Zuhause hockenden, sich langweilenden Kinder, denen der Unterricht fehlte, die Ungewissheit der beruflichen Perspektive von ihr und ihrem Mann, haben Tribut gekostet.

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Dieser Tage berichtete mir Bastian, Amanda leide seit Monaten unter Depressionen. „Sie kommt vor Mittag nicht aus dem Bett. Medikamente dämpfen sie. Jetzt muss ich alleine die Familie zusammenhalten. Wobei ich nicht weiß, wie es in der Firma weitergeht.“

Ähnliche Schicksale vernehme ich allenthalben. Besonders hart trifft es die Alleinstehenden. Zunächst versuchten alle, die Pandemie als Herausforderung zu begreifen. Der seelische Zustand der meisten hat unterdessen Schaden genommen. Von den wirtschaftlichen Nöten vieler ganz zu schweigen.

Wir haben genug vom folgenlosen Gerede der Politiker. „Worte, Worte, keine Taten!“ Das bedeutet: Wacht auf! Besorgt die notwendigen Impfstoffe, koste es, was es wolle. Und verimpft sie schleunigst, statt sie nutzlos zu horten.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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