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B.Z. erklärt Berlins neues Anti-Terror-Zentrum

B.Z. erklärt Berlins neues Anti-Terror-Zentrum

Für Innensenator Andreas Geisel und Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik ist das neue Anti-Terror-Zentrum ein großer Schritt im Kampf gegen den Terrorismus
Foto: Christian Lohse

Das Anti-Terror-Zentrum der Hauptstadt liegt in Tempelhof an der Ringbahnstraße. In der Nähe zur Autobahn, mit kurzen Anfahrwegen zu neuralgischen Punkten in der Stadt und anderen Polizeibehörden rund ums Luftbrücken-Denkmal.

„Die Polizei setzt auf kurze Wege“, sagt Innensenator Andreas Geisel (55, SPD). „Zeit spielt bei Terror-Anschlägen eine entscheidende Rolle.“

Auch, wenn der Amri-Anschlag vom Breitscheidplatz schon mehr als vier Jahre zurückliegt, warnt der Politiker: „Die Bedrohung durch Terror ist enorm groß. Dass in den letzten Jahren wenig passiert ist, liegt erstens an guter Arbeit und zweitens an Glück. Darauf können wir uns nicht dauerhaft verlassen.“

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Am 19. Dezember 2016 fuhr der Terrorist Anis Amri mit einem Lkw auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz (Foto: dpa)

Noch ist hier eine Baustelle, die ersten beiden Bauabschnitte können erst ab November bezogen werden. Das frühere Telekom-Gebäude wird für zunächst 15 Jahre angemietet und für 47 Millionen Euro bis Sommer 2022 hergerichtet. Mit 400 Büros, Räumen für Stäbe, Verhör-Zimmer, Einsatzmöglichkeiten für Dolmetscher. Bestimmte Räume haben durchschuss-sichere Scheiben.

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Das wundervolle Foyer mit türkisfarbenen Fliesen. Für Besucher gibt es einen separaten Eingang mit Personenkontrolle (Höhe Aldi) (Foto: Christian Lohse)

Neu hinzu gebaut werden müssen noch ein Hörsaal, Werkstätten, eine Sporthalle fürs Training des Spezialeinsatzkommandos (SEK). Eine Fläche für einen Hubschrauber-Landeplatz gibt‘s nicht – notfalls könne man ja in der Nähe starten und landen, etwa bei der BSR, so ein LKA-Mitarbeiter…

Für Senator Geisel ist das Zentrum trotzdem der große Wurf, endlich mal keine Klein-Klein-Lösung. Denn die Polizei bündelt ihre Kräfte von verschiedenen, überfüllten und technisch veralteten Standorten: Neben dem SEK noch LKA-Spezialisten zur Bekämpfung islamistischen Terrors, den in den vergangenen Jahren personell verdoppelten Staatsschutz, das mobile Einsatzkommando (MEK) für verdeckte Einsätze (z.B. Observationen) und Personenschützer. 1200 Kräfte insgesamt.

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Polizeipräsidentin Barbara Slowik (55) mit Innensenator Andrea Geisel (55, SPD) vor einem durchschuss-sicheren Fenster (Foto: Christian Lohse)

„Es ist hohe Zeit, dass die Kollegen ein anderes Arbeitsumfeld bekommen“, sagt Polizeipräsidentin Barbara Slowik (55). Das Thema habe schon von Anfang an auf ihrer Liste gestanden.

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Über dem Haupteingang an der Ringbahnstraße in Tempelhof sieht man etliche Antennen – der Bedarf an Kommunikation ist groß (Foto: Christian Lohse)

Das neue Zentrum ist aber vor allem eine Konsequenz aus den Fehlern des Amri-Anschlags am Breitscheidplatz (2016) – der Tunesier war als Gefährder bekannt. An der Ringbahnstraße sollen Abstimmungen künftig professioneller und schneller laufen.

Ein architektonisches Schmuckstück, in dem das Fernsehen laufen lernte

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Ein Zaun mit Überkletterschutz schützt künftig das Anti-Terror-Zentrum (Foto: Christian Lohse)

An der Ringbahnstraße 130 wurde das Fernsehen geboren! Im früheren Reichspost-Zentralamt gab es die elektro- und funktechnischen Versuchslabore, in denen die entscheidenden Forschungen liefen.

Aus dem hier entwickelten Fernsehsprechdienst entstand die erstmals auf der Funkausstellung gezeigte Fernsehanlage. Von hier aus wurden während der von den Nazis organisierten Olympischen Spiele die ersten Bilder gesendet.

Der Behördenbau wurde 1925 bis 1928 errichtet und kostete umgerechnet 17,62 Millionen Euro. Ein stolzer Preis, aber dafür gab es auch einen 172 Meter langen Komplex mit kunstvoll gestalteter rot-violetter Klinkerfassade, inklusive Türmen, Spitzbögen auf dem Dach und Eckflügeln.

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Die Zeichnung zeigt die Ausmaße: 172 Meterist der Klinkerbau lang! (Foto: B.Z.)

Als Besucher ist man beeindruckt! Im Foyer gibt‘s viel zu bestaunen: Wände und Pfeiler der umlaufenden Galerien sind mit türkisfarbenen Keramikfliesen verkleidet. Wunderschön! Und Licht kommt von oben durch die Decke. Leider wurde das Original-Oberlicht aus farbigem und geschliffenem Glas im Krieg zerstört und später durch Mattglas ersetzt.

Sonst gab es nur geringe Schäden. Die Deutsche Telekom AG nutzte es bis 2019.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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