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Anruf-Rätsel um grausamen Doppelmord von Biesdorf

Anruf-Rätsel um grausamen Doppelmord von Biesdorf

Christel M. (43) hofft noch immer, dass das grausame Verbrechen aufgeklärt wird
Foto: Jörg Bergmann

Christel M. (43) sitzt vor einem Berg Schwarzweißbilder und schaut traurig auf ein Familienfoto. 1992 wurden ihre damals 36-jährige Schwester Sabine und ihre 10-jährige Nichte Claudia in Biesdorf ermordet. Bis heute bleibt die grausame Tat unaufgeklärt. Doch eine geheimnisvolle Anruferin will den Mörder kennen!

Rückblick: Am 3. November 1992 trafen sich die acht Geschwister wie jedes Jahr bei ihrem Vater Werner zum Geburtstag. „Eigentlich sollte Sabine mit ihrer Tochter bei den Eltern schlafen“, so Christel M. „Aber sie hatte es sich anders überlegt.“

Eine verhängnisvolle Entscheidung. Bruder Jürgen fuhr Sabine später mit ihrer Tochter nach Hause in deren kleines Einfamilienhaus in Biesdorf. Was dann genau passierte, ist bis heute unklar.

Nachbarn bemerkten am nächsten Morgen einen Schwelbrand. Die alarmierte Feuerwehr fand die zwei bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichen. Bei der Obduktion stellte sich heraus, dass es sich um ein grausames Verbrechen handelte.

Beide wurden erst erwürgt und dann mit leicht brennbarem Fußbodenkleber übergossen. Der Täter war ohne Gewaltanwendung in die Wohnung gelangt und hatte anschließend persönliche Sachen mitgenommen, so die Ermittler.

Anruf-Rätsel um grausamen Doppelmord von Biesdorf

Sabine Elsholz und ihre Tochter Claudia wurden im November 1992 in einem Einfamilienhaus in Biesdorf ermordet (Foto: Jörg Bergmann)

Schnell wurde der Neffe Andre S. (damals 21) von der Mordkommission verdächtigt und in Untersuchungshaft genommen. Aus Mangel an Beweisen musste er nach fünf Monaten aber freigelassen werden.

Dann geriet der ehemalige Freund Mario B. und Vater der 10-jährigen Claudia ins Visier der Ermittler. „Mario hatte etliche Affären und war ein notorischer Lügner“, so Christel M. „Er hatte Kindergeld kassiert, aber nie Alimente gezahlt.“ Wegen diverser Frauengeschichten trennte sich Sabine und heiratete einen anderen. Auch Mario B. (damals 45) musste wegen fehlender Beweise aus der U-Haft entlassen werden.

Zu den Beweismitteln der 3047 Seiten langen Mordakte gehören ein Haar und ein Streichholz mit DNA-Anhaftungen einer männlichen Person. In der Asservatenkammer liegen auch noch schwarze Handschuhe, die am Tatort gefunden worden.

Die große Hoffnung liegt in der dokumentierten anonymen Aussage einer Frau – offenbar eine damalige Geliebte von Mario B. „Wenn sich diese Frau heute besinnt und eine Aussage macht, könnte der Täter doch noch vor Gericht landen“, so Christel M.

Anruf-Rätsel um grausamen Doppelmord von Biesdorf

Der Grabstein von Mutter und Tochter steht auf einem Friedhof in Friedrichsfelde (Foto: Jörg Bergmann)

Die Anruferin hatte sich im April 1993 bei einer Sozialhelferin der Opferhilfe erkundigt, ob ein Mordfall in Biesdorf mit einer Frau und einem Kind aufgeklärt sei. Sie wolle eine Beziehung zu einem Mann eingehen, der ihr in angetrunkenen Zustand diesen Mord gestanden hätte.

Nach Rücksprache mit der Polizei bestätigte die Sozialarbeiterin bei einem 2. Anruf der Frau, dass ein Täter nicht überführt werden konnte. Die damals 30- bis 40-jährige Anruferin hatte Angst. Sie lehnte es ab, wegen zu erwartender Repressalien ihres Freundes, die Polizei einzuschalten und meldete sich nie wieder.

„Heute müsste die Frau 60 oder 70 Jahre alt sein“, sagt Christel M. „Vielleicht lastet das auch auf ihre Seele. Sie ist unsere letzte große Hoffnung, den Mord aufzuklären.“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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