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„Anne Will“ stellte die Kanzlerfrage : Wenn Männer außer sich geraten

Nach dem großen Triell bei RTL folgte das kleine bei der ARD. „Anne Will “ bot Wahlkampf pur.

„Anne Will“ stellte die Kanzlerfrage : Wenn Männer außer sich geraten

Bei „Anne Will “ gab es das kleine Triell mit Cem Özdemir (Die Grünen), Paul Ziemiak (CDU) und Kevin Kühnert (SPD).Screenshot: jbh

Manchmal kann die Welt sehr klein sein. Am Sonntagabend also fand das erste Triell der deutschen Fernsehgeschichte in Berlin-Adlershof statt, das bei RTL um 20 Uhr 10 startete. Nur einige Türen weiter, aber im selben Studiokomplex, talkte “Anne Will” ab 21 Uhr 45 im Ersten. In der ARD-Runde auf politischer Seite: CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, der stellvertretende SPD-Vorsitzende Kevin Kühnert und Cem Özdemir von den Grünen.

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Manchmal kann die Welt sehr kleinmütig sein: Das ARD-Triell war geprägt vom großen Lärm der Kontrahenten, wie Raufbolde bearbeiteten sich insbesondere Kühnert und Ziemiak. Der CDU-General, der zunächst Kanzlerkandidaten Laschet als strahlenden Sieger in der RTL-Debatte erkannte, blies wieder zur Rote-Socken-Kampagne, während Kühnert, der in Olaf Scholz den Triumphator feierte, den CDU-Mann dergestalt karikierte, dass Ziemiak die kommunistische Gewaltherrschaft in Deutschland anbrechen sah. Cem Özdemir folgte diesem Wahlkampf pur mit immer verdrießlicherer Miene zu, nicht unbedingt der Aussagen der Kontrahenten wegen, sondern weil der Grünen-Vertreter zu wenig Redezeit für sich reserviert sah. Das Trio bot die Fernsehshow, die Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz nicht bieten wollten.

Überraschte Moderatorin

Moderatorin Anne will wirkte überrascht, wenn nicht düpiert. Gerade aus der langen Sommerpause seit 6. Juni zurückgenommen, wurde sie der politischen Streit- und Schreihälse nicht Herr. Und es war schon auch der Naivität ihrer Redaktion geschuldet, dass die Ausgangsfrage “Wählen in Krisenzeiten – wem trauen die Deutschen das Kanzleramt zu?” bei den Antwortgebern nur mit sehr eindeutigen parteipolitischen Aussagen verbunden wurde.

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Erwartbarer ging es nicht. Oder war irgendeiner überrascht, dass Kevin Kühnert in Olaf Scholz den geborenen Bundeskanzler sieht? Immerhin wurden auch die Umfrageergebnisse herumgereicht, wonach 37 Prozent der Deutschen eine Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP präferieren (41 Prozent sind allerdings dagegen), zudem soll die Union an keiner Bundesregierung beteiligt sein. Tatsächlich haben die Konservativen in 72 Jahren Bundespublik 52 Jahre lang das Bundeskanzleramt besetzt. Tempi passati für die schwarzen Regierungsprofis?

Männergebalze

“Spiegel”-Autorin Christiane Hoffmann zeigte sich durchaus amüsiert von der “Leidenschaft” der Parteien-Vertreter, zugleich sie die Bundestagswahl als “offen” ansah. Sie glaubt zudem, dass es in den verbleibenden vier Wochen von der Kanzlerin-/Kanzler-Frage weg und hin zu Inhalten gehen werde. In dieser Aussage lag sehr viel Optimismus und vielleicht die Hoffnung, dass weitere Talkrunden wirklich über zukünftige Politik und nicht über zukünftige Postenverteilung diskutieren werden. “Zeit”-Journalistin Jana Hensel war vom Männergebalze sichtlich ermüdet und Anne Will hatte ihre Karteikarten vor der Zeit zur Hieb- und Stichwaffe zusammengerollt, mit der sie Ziemiak, Kühnert und Özdemir trennen wollte – aber nicht konnte.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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