Wir Bürger haben Anspruch auf Verlässlichkeit

B.Z.-Redakteur Stefan Peter kommentiert die schrittweise Öffnung der Berliner Schulen
Foto: picture alliance / Fotostand

Jeden Tag neue Schreckensmeldungen über zu wenig Impfstoff, ausgelastete Intensivstationen, Virus-Mutationen. Und immer wieder zwei Experten, drei Meinungen. In dieser Dauer-Krise sind Politiker sicherlich nicht um ihren Job zu beneiden.

Doch wir Bürger haben Anspruch auf ein bisschen Verlässlichkeit. Wenn der Regierende Bürgermeister morgens im TV sagt, Präsenzunterricht sei noch nicht möglich, der Senat aber am Nachmittag eine Teil-Öffnung der Schulen beschließt, ist das Wirrwarr perfekt. Nicht nur Eltern waren von der plötzlichen Ankündigung überrascht.

Doch in der Senatskanzlei weist man jede Schuld von sich: In dem Beschluss gehe es ja nicht um einen Regelbetrieb, „sondern um feste Lerngruppen in halbierter Klassengröße“, teilt die Senatssprecherin der B.Z. mit. Das ist nichts weiter als Wortklauberei.

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Eigenartig ist es auch, wenn der Regierende Bürgermeister im Abgeordnetenhaus herumpoltert und der Wirtschaft vorwirft, unsolidarisch zu handeln – weil die ihren Mitarbeitern angeblich nicht genügend Möglichkeiten für Homeoffice anbietet.

Doch die Landesregierung handelt offenbar selbst nicht nach Müllers Maxime. Man habe keinen Überblick, wie viele Bedienstete von zu Hause arbeiten. Das macht Müllers Empörung unglaubwürdig.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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