Regierender Bürgermeister zur Corona-Pandemie : Berlin kündigt stufenweise Öffnung von Grundschulen und Kitas ab 22. Februar an

50 weitere Tote, Inzidenz sinkt weiter + Verdächtiger nach Tablet-Diebstahl in Untersuchungshaft + Schulen können zweite Lernplattform nutzen + Der Corona-Blog.

Berlins Grundschüler sollen ab dem 22. Februar stufenweise zurück in die Klassen. Kitas sollen den Notbetrieb ausweiten.Foto: imago/photothek

Die Grundschulen sollen in Berlin ab dem 22. Februar stufenweise öffnen. Das kündigte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller am Mittwochabend in einer Pressekonferenz an. In Kitas soll der Notbetrieb ausgeweitet werden. (Mehr dazu unten im Newsblog.)

Weitere Corona-Nachrichten:

  • Die aktuellen Zahlen: 546 Neuinfektionen, 50 weitere Tote, Sieben-Tage-Inzidenz bei 64,4.
  • Nach Diebstahl von 242 Schul-Tablets: 26-jähriger Verdächtiger sitzt in Untersuchungshaft.
  • Alternative zum „Lernraum“: Berlins Schulen können ab sofort auch die digitale Lernplattform „Itslearning“ nutzen.
  • Mehr Service: Das sind die Regeln. Hier können Sie sich in Berlin testen lassen. Positiv – was nun? Ein Leitfaden. Corona im Kiez: Newsletter kostenlos bestellen.

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Müller: Grundschulen in Berlin sollen am 22. Februar stufenweise öffnen

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), hat angekündigt, die Grundschulen in Berlin ab dem 22. Februar wieder öffnen zu wollen. “Wenn wir sagen, wir wollen Präsenzbetrieb in den Schulen ermöglichen, reden wir von einem schrittweisen Hochfahren in den Grundschulen – im Wechselunterricht, mit Testeinsatz und Masken.” 
Müller kündigte einen umfangreichen Einsatz von Selbsttests an, die bald verfügbar seien. “Natürlich gibt es auch Infektionsgeschehen an den Schulen, aber es gibt keine besonderen Auffälligkeiten bei den Kindern“, sagte Müller. Das hätten Experten mehrfach bestätigt.
Die Länder seien deshalb zu dem Ergebnis gekommen, dass die Schulen im Februar öffnen dürften. Damit wurde die Position von Bundeskanzlerin Angela Merkel überstimmt. Sie wollte erst ab dem 1. März öffnen. 
Die Öffnungen hätten vor allem sozial- und bildungspolitische Gründe. “In Berlin haben wir dafür den 22. Februar angepeilt“, sagte der Regierende Bürgermeister. 
Auch Kitas sollen ab dann weiter geöffnet werde, von einem “erweiterten Notbetrieb” war in Senatskreisen die Rede. Details sollen aber bei der Senatssitzung am Donnerstagnachmittag beschlossen werden. 

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Auch Brandenburger Grundschulen können wohl ab 22. Februar öffnen – mit Wechselunterricht

Die Grundschulen in Brandenburg können nach Angaben von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) voraussichtlich am 22. Februar wieder mit Wechselunterricht in der Corona-Krise öffnen. Das kündigte der Regierungschef am Mittwoch nach Gesprächen von Bund und Ländern an. Der Kabinettsbeschluss dazu sei für diesen Freitag vorgesehen. Der Lockdown solle im Grundsatz bis 7. März verlängert werden, Friseurläden sollten aber bereits ab 1. März wieder öffnen können. Insbesondere ältere Menschen seien darauf angewiesen, diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen.
„Zum Beispiel werden die Grundschulen schon in den Ländern an unterschiedlichen Daten, aber bei den meisten – wahrscheinlich auch bei uns in Brandenburg – am 22. Februar ihre Pforten wieder öffnen im Wechselunterricht für die Schülerinnen und Schüler“, sagte Woidke im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Vorgesehen sei, für Lockerungen den Wert von unter 35 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche anzupeilen. „Das können wir vielleicht in drei, vier Wochen erreichen in Brandenburg, um dann auch über weitere Öffnungsschritte zu reden, beispielsweise hier den Einzelhandel.“ 
Die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche lag am Mittwoch im Land bei rund 80. Der Regierungschef gab keine Entwarnung: „Wir sind noch nicht durch.“ Woidke sprach von einem großen dunklen Schatten wegen der Coronavirus-Varianten. (dpa)

Fahndungserfolg nach Tablet-Diebstahl

Ein 26-Jähriger sitzt seit Mittwoch in Untersuchunghaft. Er wird verdächtigt, 242 Tablets aus der Willy-Brandt-Schule in Gesundbrunnen gestohlen zu haben. Das gab die Staatsanwaltschaft bekannt. Die Tablets sind bisher nicht wieder aufgetaucht.

22. Februar als Öffnungsdatum für Grundschulen und Kitas im Gespräch
Als Datum für die stufenweise Öffnung von Grundschulen und Kitas wird zurzeit der 22. Februar gehandelt. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Senatskreisen. Berlin und Brandenburg wollen sich bei den Öffnungen abstimmen.
Laut einem Papier des Berliner Senats könnte zuerst die Klassen eins bis drei oder eins bis vier in die Grundschulen zurückkehren. Auch die Kitas könnten dann den Betrieb wieder über eine Notversorgung hinaus ausweiten.
Der Senat hatte dazu bereits am Dienstag beschlossen, 32 Millionen Euro für Schnelltests auszugeben, alle Schüler und Lehrkräfte zweimal die Woche durchzutesten; dazu werden 750.000 Masken verteilt. Kita-Kinder sollen bislang nicht regelmäßig getestet werden, dafür setzen sich nun aber Berlins Grüne ein.
Eine endgültige Entscheidung über die Öffnungen wird aber frühestens bei der Sondersitzung des Senats am Donnerstagnachmittag erwartet.

50 neue Todesfälle – Inzidenz sinkt weiter, noch eine Ampel rot

In Berlin sind erneut 50 Menschen gestorben, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Das geht aus dem täglichen Lagebericht hervor. Höher war die Zahl zuletzt am 27. Januar mit 63 Toten.
Die Inzident – Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen – ist erneut leicht gesunken. Sie beträgt 64,4. Am Dienstag lag der wert bei 64,9. Im Vergleich zum Mittwoch der Vorwoche ist die Inzidenz stark gesunken – am 3. Februar lag sie noch bei 80,6. Die Corona-Ampel steht bei diesem Indikator aber weiterhin auf Rot. Sie würde erst ab einem Wert von 30 auf Gelb springen, ab 20 auf Grün.
Bei den Bezirken hat aktuell Steglitz-Zehlendorf den niedrigsten Inzidenz-Wert mit 39, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit 52,1 und Treptow-Köpenick mit 60,3.

Die Auslastung der Intensivbetten liebt bei 24,6 Prozent – und damit knapp unter der kritische 25-Prozent-Marke. Die Ampel zeigt gelb. Vor einer Woche lag der wert noch bei 27,2 Prozent.

Grün ist nach wie vor die Ampel mit dem R-Wert. Er liegt bei 0,75. 
Insgesamt sind seit Dienstag 546 neue Coronavirus fälle registriert worden. Die meisten davon mit Abstand in Neukölln (116), gefolgt von Mitte (71) und Lichtenberg (63). 

Auf dem Dashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) schneidet Berlin am Mittwoch als das Bundesland mit der niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz ab. Die Angabe (56,2) unterscheidet sich allerdings von dem Wert, den die Landesbehörde ausweist. (mit dpa)

Müller mahnt zu Vorsicht bei Schulöffnungen

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat vor einer zu weitgehenden Öffnungsstrategie für Schulen in der Corona-Pandemie gewarnt. Er finde es zwar „angemessen und richtig“, jetzt einen Einstieg zu finden in den Präsenzunterricht an den Grundschulen, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ARD-„Mittagsmagazin“. Hier sei aber große Vorsicht angebracht.

„Zwar lösen Schulen keine großen Infektionsketten aus, aber sie tragen eben zum Infektionsgeschehen auch mit bei“, so der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK). Und nun gebe es die Virus-Mutante in Deutschland. „Insofern muss man auch sehr sensibel sein bei dem Schulbetrieb. Es geht nicht nur um die Kinder, es geht um die Lehrerinnen und Lehrer, um Eltern, die sich möglicherweise am Rande des Schulgeschehens bewegen. Also das muss man alles unter dem Thema Kontaktvermeidung mitdiskutieren.“
Als „Riesen-Erleichterung“ bezeichnete Müller die neuen Corona-Selbstschnelltests, die im Laufe des Februar zertifiziert und dann etwa in Berlin in großer Zahl auch an Schulen eingesetzt werden sollen. „Es gibt mehr Sicherheit für Lehrerinnen und Lehrer und für die Kinder, für die Eltern natürlich auch“, so der Regierungschef. „Es ist deutlich schneller und einfacher umzusetzen, und wir gewinnen daraus natürlich immer mehr Sicherheit für Normalität und dann auch für die nächsten Jahrgangsstufen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten seit dem Nachmittag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Vor der Videoschalte zeichnete sich eine Verlängerung des vorerst bis 14. Februar vereinbarten Lockdowns ab. Über eine schrittweise Öffnung von Kitas und Schulen sollen einem Beschlussentwurf zufolge Länder eigenständig entscheiden. (dpa)

Fast 50 Fälle der britischen Coronavirus-Variante in Brandenburg

Die Zahl der Infektionen mit Coronavirus-Varianten in Brandenburg ist gestiegen. Bisher seien 49 Fälle der Mutante B.1.1.7 bestätigt worden, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags. Zwei neue Fälle seien hinzugekommen. Diese Variante wurde zuerst in Großbritannien entdeckt, sie gilt als deutlich ansteckender als frühere Corona-Formen. Die meisten Fälle dieser Variante in Brandenburg zählt dem Ministerium zufolge der Landkreis Barnim mit elf, gefolgt vom Kreis Oberhavel mit neun.
Die Ministerin geht von einer hohen Dunkelziffer aus. „Wir müssen davon ausgehen, dass diese Virusmutanten in sehr viel höherem Anteil schon Verbreitung gefunden haben“, sagte Nonnemacher. Wenn man eine höhere Anheftung an den Menschen unterstelle, werde die britische Variante in Deutschland bald die vorherrschende Variante sein. Weitere Mutanten kommen in Brandenburg weniger häufig vor. Die in Südafrika kursierende Variante (B.1.351) ist bisher sieben Mal in Brandenburg bestätigt, die Variante B.1.258 bisher zwei Mal. (dpa)

Brandenburg könnte bis März weitere Zehntausende Impfdosen erhalten

Die Impfstoffhersteller haben für Brandenburg nach Angaben der Landesregierung die Lieferung weiterer Zehntausender Dosen bis Ende März angekündigt. Das geht aus einer Übersicht über die Lieferungen von Biontech, Moderna und Astrazeneca hervor, die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtages vorstellte. Von Biontech werden der Ministeriumsliste zufolge von diesem Donnerstag (11.2.) an bis Ende März knapp 199.000 Impfdosen erwartet, von Moderna 16.800 und von Astrazeneca 88.800. Bis Mittwoch (10.2.) wurden demnach insgesamt knapp 163.000 Impfstoffdosen geliefert.
Nonnemacher wies aber auf Unsicherheiten für die Vereinbarung von Impfterminen hin. So fehlten von Moderna genaue Lieferdaten für die Impfdosen. „Ob die dann auch so kommen, muss man dann halt gucken“, sagte sie. „Wir vergeben ja dann Erst- und Zweittermine, dann ist das mit diesen Unsicherheiten behaftet.“ Priorität habe weiter die Impfung in Pflegeheimen.
Die Ständige Impfkommission hat den Impfstoff von Astrazeneca nur für unter 65-Jährige empfohlen. Deshalb plant Nonnemacher, damit Mitarbeiter von Pflegeheimen und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie noch nicht verplante Beschäftigte in Krankenhäusern und Mitarbeiter in Reha-Kliniken zu impfen. (dpa)

Bericht von Regierungschef Woidke im Landtag nach Bund-Länder-Treffen

Nach dem Bund-Länder-Treffen zum weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie will Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (CDU) am Donnerstag im Landtag über die Ergebnisse berichten. Dazu hatte Woidke eine Sondersitzung des Landtags beantragt, die am Donnerstagnachmittag angesetzt ist. Das Kabinett werde dann am Freitag die neue Eindämmungsverordnung beschließen, sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags. Anschließend soll der Gesundheitsausschuss zu der Verordnung Stellung nehmen. (dpa)

Berlins Schulen können ab sofort zweite Lernplattform nutzen

Berlin hat die Landeslizenz für die digitale Lernplattform “Itslearning” erworben. Wie die Bildungsverwaltung am Mittwoch mitteilte, habe man eine Vereinbarung unterzeichnet, um “Itslearning” neben der Plattform “Lernraum” für Schüler und Lehrer zugänglich zu machen. “Schulen, die mit dieser Lernplattform arbeiten wollen, können ab sofort zu Itslearning wechseln”, schrieb die Bildungsverwaltung in ihrer Mitteilung.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) teilte dazu mit: “Das ist ein guter Tag für Schulen in Berlin. Mit dem Erwerb der Landeslizenz von Itslearning bringen wir die Digitalisierung unserer Schulen weiter voran und schaffen zusätzliche Möglichkeiten für das schulisch angeleitete Lernen zu Hause.” Itslearning stelle eine Ergänzung zum “Lernraum” dar, “den wir ebenfalls weiter zur Nutzung empfehlen und ausbauen.” Nach Angaben der Verwaltung arbeiten einige Berliner Schulen bereits mit dem Lernmanagementsystem.

Wie berichtet, hatte es mit der landeseigenen Plattform “Lernraum” wiederholt Probleme gegeben. 
Mehr zum Thema Lernplattformen Lesen Sie auf Tagesspiegel Plus:

tagesspiegel

Weniger neue Corona-Fälle und Klinikpatienten in Brandenburg

Die Zahl neuer Ansteckungen mit dem Coronavirus ist in Brandenburg rückläufig. Die Gesundheitsämter meldeten 356 Fälle, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Potsdam mitteilte. Vor einer Woche kamen noch 540 Infektionen neu hinzu. Die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche lag am Mittwoch bei rund 80. Am Dienstag betrug der Wert etwa 87, vor einer Woche noch rund 112. Am Mittwoch kamen 48 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung hinzu.

Inzwischen müssen auch weniger Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt werden: Das Gesundheitsministerium gab ihre Zahl mit 749 an, während es am Dienstag noch 774 und vor einer Woche 863 waren. Eine Corona-Schutzimpfung haben seit Ende Dezember 113.128 Brandenburgerinnen und Brandenburger erhalten, davon 33.462 auch schon die notwendige zweite Impfung. Das Ministerium prüft, ob Termine auch im Internet vergeben werden können und über 80-Jährige per Brief wegen des Impfens angeschrieben werden.
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, die bei der Beratung von Bund und Ländern über die Corona-Regeln eine wichtige Rolle spielt, geht auch in den am stärksten betroffenen Kreisen zurück. Der bisherige Hotspot, der Kreis Oberspreewald-Lausitz, erreichte am Mittwoch ein Niveau von 160 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche nach knapp 183 am Dienstag. Über einem Wert von 100 liegen außerdem der Kreis Prignitz mit rund 148 und der Kreis Spree-Neiße mit rund 121. (dpa)

Tägliches Corona-Testangebot für Ärzte und Pfleger an Berliner Kliniken

Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal an Berliner Krankenhäusern sollen sich täglich auf das Coronavirus testen lassen können. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) habe Änderungen einer Verordnung erlassen, sodass Krankenhäuser verpflichtet seien, patientennah tätigem Personal täglich einen Schnelltests anzubieten. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwoch mit. Die Änderung tritt demnach am Sonntag (14.2.) in Kraft.

Für Beschäftigte in Pflegeheimen gilt seit rund einer Woche, dass sie sich jeden Tag auf das Virus testen lassen müssen – in der Regel vor Dienstbeginn. In Seniorenheimen und Krankenhäusern bundesweit kommt es seit Pandemiebeginn immer wieder zu Ausbrüchen. Mit Schnelltests können vor allem Menschen in der ansteckenden Phase der Infektion recht zuverlässig erkannt werden. (dpa)

Hunderte Versammlungen von Gegnern der Corona-Politik in Brandenburg

Die Brandenburger Polizei hat im vergangenen Jahr rund 520 Versammlungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie registriert. Etwa 200 Kundgebungen ereigneten sich zwischen September und Dezember, wie das Innenministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der Linksfraktion mitteilte. Die Teilnehmerzahl schwankte zwischen fünf und 900, blieb aber in den meisten Fällen unter 50. Die ganz überwiegende Zahl der Versammlungen, die in allen Landesteilen Brandenburgs stattfanden, richtete sich gegen die Corona-Politik von Bundes- und Landesregierung.

Zu etlichen Veranstaltungen hatten nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes rechtsextremistische Organisationen, wie die NPD, der Dritte Weg, die Identitäre Bewegung sowie die AfD zur Teilnahme aufgerufen. Zu den Anmeldern der Veranstaltungen machte das Ministerium keine detaillierten Angaben. Es seien jedoch auch Landtagsabgeordnete darunter gewesen.
Kam es in den ersten Monaten des Vorjahres ab März noch zu verhältnismäßig wenigen Verstößen gegen die Pandemie-Schutzbestimmungen und zu Straftaten, so nahm ihre Zahl im Laufe des Jahres zu. In den letzten vier Monaten registrierte die Polizei zahlreiche Verstöße gegen Versammlungsauflagen, da Teilnehmer den Mindestabstand unterschritten hatten, oder keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. In mindestens drei Fällen fehlte ein Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht.
In 32 Fällen stellte die Polizei im letzten Jahresquartal Strafanzeige, vorwiegend wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Sieben Anzeigen wurden wegen Beleidigung und versuchter Nötigung gestellt und zwei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zwei Strafanzeigen ahndeten Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz. (dpa)

Neuer Entwurf für Corona-Gipfel: Lockdown soll bis 14. März verlängert werden

tagesspiegel

Berliner Senat liefert “Stufenplanung Öffnungsstrategie” für Lockerungen

Unmittelbar vor dem Beginn der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am heutigen Mittwoch (14 Uhr) hat der Berliner Senat ein Papier zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie erarbeitet. Das dem Tagesspiegel vorliegende Papier diene als “Grundlage für die kommenden Debatten“, hieß es dazu aus Senatskreisen. Ein “Öffnungsplan” stecke ausdrücklich nicht dahinter.
Konkret sieht das auf den 8. Februar datierte Papier die Fortsetzung des Lockdowns “für den Februar” vor. Die Verlängerung der bestehenden Maßnahmen sei nötig, “um bundesweit eine ausreichend deutliche Senkung der Inzidenzen zu erreichen”, heißt es weiter.
Einzige Ausnahme nach dem Willen des Senats: Schulen und Kitas. “Aufgrund der besonderen – insbesondere sozialen – Bedeutung des Bildungsbereichs” sollte in Kitas sowie in Grundschulen (Jahrgangsstufen 1-3 bzw. 1-4) eine “schrittweise Ausweitungen des Präsenzbetriebes möglich” sein, heißt es in dem Papier. Ein konkretes Datum für die Wiedereröffnung von Schulen und Kitas wird zwar nicht genannt, der Punkt steht aber unter der Überschrift “Kurzfristige Perspektive”.

Darüber hinaus skizziert das Papier eine Strategie für Öffnungen bei Kultur, Gastronomie, Einzelhandel und touristische Einrichtungen. Dementsprechend könnten außerschulische Bildungsangebote ab einer Inzidenz von unter 35 geöffnet werden, “Einrichtungen mit längerer Aufenthaltsdauer und festen Sitzplätzen” schrittweise ab einer Inzidenz von unter 20. 
Ebenfalls ab Unterschreiten einer Inzidenz von 35 könnten Einzelhandel (eine Person pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche) sowie die Gastronomie (eigener Haushalt plus zwei Personen) öffnen. Touristische Übernachtungen sollen ab einer Inzidenz unter 20 möglich sein, dann dürften sich auch wieder maximal 10 Personen miteinander treffen.
Ab einer Inzidenz von 10 dürften alle Fitnessstudios wieder öffnen, die Sperrstunde in der Gastronomie würde wegfallen, Mannschaftssport würde auch ohne Kontaktbeschränkungen wieder erlaubt. Um Lockerungen auszulösen, müsste die Inzidenz sieben Tage unter dem Grenzwert liegen.

Unklar ist, inwiefern sich die Pläne des Senats in den für Mittwochabend erwarteten Beschlüssen der MPK wiederfinden werden. Einem Beschlussentwurf von Mittwochmorgen zufolge soll der Lockdown zwar bis 14. März verlängert werden, die Öffnung von Schulen und Kitas wiederum soll von den Ländern eigenverantwortlich umgesetzt werden können. 
Für Berlin könnte das dem Papier des Senats entsprechend heißen, dass die Klassenstufen 1 bis 3 noch im Laufe des Februars an die Schulen zurückkehren könnten, wenn auch im Wechselunterricht.

Dem Vernehmen nach will sich Berlin mit dem Plan gegen Öffnungen ab einer Inzidenz von 50 positionieren. Diese wird als zu hoch angesehen angesichts der Verbreitung der Virusmutation. Der Debattenbeitrag wurde gemeinsam mit Experten erarbeitet. (mit jb)

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Corona-Impfungen in Berlin – ein Überblick:

tagesspiegel

Update: Viertes Berliner Impfzentrum in Tegel eröffnet

Am Mittwoch ist im ehemaligen Flughafen Tegel das vierte Berliner Corona-Impfzentrum in Betrieb genommen worden. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Morgen mit. Damit sind in der Stadt nunmehr vier von sechs Impfzentren geöffnet.
“Der Impfbetrieb startet mit 200 Impfungen täglich und soll schrittweise in Abhängigkeit der verfügbaren Impfstoffmenge auf möglichst 1000 Impfungen pro Tag gesteigert werden”, hieß es in der Mitteilung der Gesundheitsverwaltung.
Das Impfzentrum ist im Terminal C des ehemaligen Flughafens untergebracht, der seit Anfang November nicht mehr genutzt wird, wie die Sprecherin der Impfzentren, Regina Kneiding, am Dienstag erläuterte. Dort soll künftig der neue Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca zum Einsatz kommen, von dem am Samstag 14.400 Dosen in Berlin angekommen sind.

Eine Besonderheit: Er wird anders als der Impfstoff von Biontech-Pfizer und der des US-Herstellers Moderna nur Menschen unter 65 Jahren gespritzt. Das Impfzentrum in Tegel kommt deshalb für ältere Berlinerinnen und Berliner nicht infrage.
Dort soll Kneiding zufolge zunächst medizinisches Personal seine Impfung erhalten. Kostenlose Taxifahrten, die den Menschen über 80 Jahren vorbehalten sind, gebe es zum Impfzentrum in Tegel daher nicht, sagte Kneiding, aber einen kostenlosen Bus-Shuttle. Das Impfzentrum sei von 9 bis 19 Uhr an sieben Tagen in der Woche geöffnet.
Im Vollbetrieb sollen bis zu 3800 Impfungen pro Tag möglich sein. Das sei zum Start aber noch nicht zu erwarten, sagte Kneiding. Für den Betrieb ist der DRK-Kreisverband Müggelspree zuständig, dessen Helferinnen und Helfer im Terminal C im Einsatz sind. Spürbare Einschränkungen des Impfbetriebs wegen des Winterwetters erwartet Kneiding nicht.
Bisher ist bereits das Impfzentrum in der Arena in Treptow, das auf dem Messegelände und das im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding geöffnet. Die Zahl der täglichen Impfungen, die dort zuletzt bei rund 3000 lag, dürfte mit dem Start des vierten Impfzentrums steigen.
Von den bis zu 20.000 Impfungen, von denen Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci im Spätherbst gesprochen hatte, sobald alle sechs geplanten Impfzentren im Betrieb seien, ist das allerdings noch weit entfernt. Die beiden noch nicht geöffneten Impfzentren sind im Hangar 4 auf dem früheren Flughafen Tempelhof und im Velodrom in Pankow untergebracht. Wann sie an den Start gehen, ist noch nicht bekannt. (dpa)

Britische Mutation in fast 100 Fällen nachgewiesen

In Berlins staatlichen Krankenhäusern ist die britische Corona-Mutation an fast 100 Patienten nachgewiesen worden. In den landeseigenen Vivantes-Kliniken wurden 82 Fälle registriert, in der Charité bei 15 Proben. 

Berliner Corona-Ampel zeigt nur noch einmal Rot

Die Berliner Corona-Warnampel zeigt nur noch einmal Rot. Der Anteil der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten ist mittlerweile auf 24,8 Prozent gesunken, wie aus dem Lagebericht der Gesundheitsverwaltung vom Dienstag hervorgeht. Das ist knapp unter dem Grenzwert für ein rotes Signal. Am Tag zuvor lag der Wert bei 25,1 Prozent und damit noch leicht darüber. Anfang des Jahres wurde noch mehr als ein Drittel der Intensivbetten für Covid-19-Patienten gebraucht.
Ein Sprecher der Charité teilte mit, auch auf den dortigen Covid-Stationen sei die Zahl der Patientinnen und Patienten zuletzt gesunken. “Das bedeutet eine leichte Entlastung auch für unser medizinisches Personal. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass wir zum Jahreswechsel einen Höchststand knapp an der Kapazitätsgrenze erlebt haben.” Aktuell seien rund 170 Erkrankte zu versorgen, zum Teil aufwendig auf den Intensivstationen.
“Wir arbeiten weiter in einem stark reduzierten Klinikbetrieb”, berichtete der Charité-Sprecher. “Das bedeutet, dass zwar zwingend notwendige Eingriffe und Behandlungen durchgeführt werden, die Infektionszahlen und die Unklarheiten bei der Verbreitung von Virusmutationen uns aber nicht erlauben, bereits in einen regulären Normalbetrieb zurückzukehren.”
Eindeutig Rot zeigt die Ampel weiterhin bei der Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Mit 64,9 ist sie allerdings im Vergleich zum Vortag (71,1) ebenfalls zurückgegangen. Die Corona-Ampel würde an dieser Stelle erst ab einem Wert von 30 auf Gelb springen, ab 20 auf Grün. Innerhalb einer Woche ging die Inzidenz laut dem Lagebericht um 24 Prozent zurück.
Die Zahl der gemeldeten neuen Corona-Infektionen innerhalb eines Tages liegt bei 302, etwas mehr als am Tag davor (284). Insgesamt verzeichnet der Lagebericht seit Beginn der Pandemie 123.189 Fälle in Berlin. Davon gelten 112.810 als inzwischen genesen. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind berlinweit 2506 Menschen gestorben, 21 mehr als am Vortag.
Nach wie vor Grün zeigt die Corona-Ampel beim R-Wert. Er liegt aktuell bei 0,82 und damit ebenfalls unter dem vom Vortag (0,93). Der R-Wert gibt an, wie viel andere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Nur wenn er deutlich unter 1 liegt, kann die Pandemie eingeschränkt werden. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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