Kein Tariflohn! Mitarbeiter von Labor Berlin streiken

Vor dem Labor Berlin auf dem Charité-Campus Virchow in Wedding trafen sich die Beschäftigten für ihren Protest
Foto: Ufuk Ucta

Das Labor Berlin ist das größte Labor Europas. Es versorgt die wichtigsten Krankenhäuser der Stadt. Doch die hundertprozentige Tochter von Charité und Vivantes möchte ihre Mitarbeiter nicht nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlen.

Die rund 600 Laboranten und technischen Angestellten diagnostizieren in ihrer täglichen Arbeit Tumore, erkennen Genmutationen, finden Anzeichen seltener Erkrankungen. In der Corona-Pandemie trugen sie durch die Auswertung von PCR-Tests dazu bei, den Klinikbetrieb der Stadt aufrechtzuerhalten.

Aber: „Etwa die Hälfte der rund 600 Laboranten und technischen Angestellten werden nicht nach Tarif entlohnt“, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretär Tim Graumann (33). „Die Beschäftigten bekommen bis zu 800 Euro weniger im Monat als ihre Kollegen, die die gleiche Arbeit machen.“

Verdi-Gewerkschafter Tim Graumann möchte, dass es für die gleiche Arbeit auch das gleiche Geld gibt (Foto: Ufuk Ucta)

Am Mittwoch überreichten sie der Geschäftsführung auf dem Charité-Campus Virchow eine Petition, in der sie den gleichen Tariflohn für alle forderten. Laut Verdi-Sekretär Graumann soll es zuvor starke Einschüchterungsversuche gegen Unterzeichner gegeben haben.

Verdi-Verhandlungsführer Ivo Garbe fordert die sofortige Aufnahme von Tarif-Verhandlungen (Foto: Ufuk Ucta)

Labor-Berlin-Chef Fabian Raddatz: „Durch die Einführung von ‚TVöD für alle‘ würden perspektivisch Mehrkosten in Höhe von rund 6 Millionen Euro pro Jahr entstehen.“ Damit wäre das Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

Comments (0)
Add Comment