In Brandenburg sterben deutlich mehr Corona-Patienten als in Berlin

Blick auf das Impfzentrum in den Messehallen in Frankfurt/Oder
Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentral

In Brandenburg sterben fast doppelt so viele Corona-Infizierte wie in Berlin – mehr als in jedem anderen Bundesland! Die B.Z.-Datenanalyse zeigt: Das Sterberisiko hängt auch stark vom Wohnort ab.

Diese dramatische Zahl fehlt in der Tages-Statistik des Potsdamer Gesundheits-Ministeriums: 3,63 Prozent der Brandenburger Corona-Patienten überleben nicht. In Berlin sterben 2 Prozent, in Deutschland 2,6 Prozent.

Das Ministerium nimmt an, die „im Vergleich zu anderen Bundesländern ältere Bevölkerung“ sei der Grund. Wirklich?

B.Z.-Datenanalyse zur Corona-Sterblichkeit in Brandenburg (Foto: B.Z.-Grafik)

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es mehr über 60-Jährige, insgesamt 2,6 Prozent Covid-Tote. Die Potsdamer sind so jung wie die Berliner – sterben aber doppelt so oft an Corona (3,95 Prozent).

Gesundheitsexperte Ronny Kretschmer (45, Linke): „Das ist auch eine Folge der verfehlten Brandenburger Impfstrategie. Hier wurde zuerst Ärzte und Pfleger gespritzt. Erst Anfang April waren alle Heimbewohner zweitgeimpft. Berlin begann dagegen mit den Alten in den Heimen.“

Folge: Rund zwei Drittel der Brandenburger Corona-Opfer starben zwischen Impfbeginn Ende Dezember und Mitte Februar.

Die höchste Sterblichkeit melden Prignitz und Frankfurt (Oder): je 5,2 Prozent! Das geringste Todesrisiko (2,67 Prozent) hat der Spree-Neiße-Kreis – mit der ältesten Bevölkerung.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

Comments (0)
Add Comment