Einbrecher fluten Bibliothek und richten Millionenschaden an

Ein gewaltiges Loch klafft in der Decke. Die Feuerwehr zog Planen über die Regale, um die Bücher vor dem Wasser zu schützen
Foto: Olaf Selchow

Einbrecher fluteten die Räume des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung in Berlin-Friedrichshain. Gestohlen wurde aber nichts.

Millionenschaden nach Einbruch! Eine ganze Etage ist von unbekannten Kriminellen in einem Bürogebäude an der Warschauer Straße verwüstet und unter Wasser gesetzt worden. Mit verheerenden Folgen: Eine wertvolle Bibliothek des Leibniz-Instituts wurde dabei schwer beschädigt.

Überall kam das Wasser durch die Decke (Foto: Olaf Selchow)

Wie der oder die Einbrecher ins Gebäude kamen, ist noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise hatten sie sich schon am Tage einschließen lassen. Um 21.30 Uhr wurde die Tat durch einen Ladeninhaber bemerkt, als das Wasser durch die Decke seines Geschäfts triefte.

Rund 780.000 Bücher und Medien werden in der Forschungsbibliothek verwahrt (Foto: Olaf Selchow)

Im zweiten Stock des Baus waren Büros und Geschäftsräume verwüstet worden. In den Toiletten wurden die Abflüsse der Waschbecken zertrümmert und alle Wasserhähne aufgedreht. Diverse Räume und Büros wurden beschädigt.

Eine Etage tiefer regnete das Wasser in die Bibliothek des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF). Hier lagern über 780.000 Schriften und Bücher, die ältesten stammen aus dem 15. Jahrhundert. Feuerwehrleute zogen Plastikplanen über die kostbare Lektüre, um weitere Schäden zu verhindern.

An den Toilettenwaschbecken wurden die Abflüsse zertrümmert und die Hähne voll aufgedreht (Foto: Olaf Selchow)

Prof. Dr. Sabine Reh (52) Vize-Direktorin der Forschungsbibliothek zur B.Z.: „Wir haben große Bestände alter Bücher, die vom Wasser beschädigt wurden. Auch die Teppiche und elektrischen Leitungen müssen jetzt rausgeholt und repariert werden.“ Erst vor einem Jahr waren die für eine halbe Millionen Euro neu verlegt und installiert worden.

Das Institut befindet sich in diesem Gebäude an der Warschauer Straße (Foto: Olaf Selchow)

Gestohlen wurde der Professorin zufolge offenbar nichts: „Hier ging es wohl nur um puren Vandalismus.“ Noch am Sonnabend begannen die 35 Mitarbeiter der Bibliothek, die kostbarsten Exemplare ins Trockene zu bringen und den Schaden zu sichten. Eine genaue Schätzung ist noch nicht möglich. (ok)

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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