Der Senat schwimmt in Desinfektionsmittel

Desinfektionsmittel steht auf einem Tisch (Symbolbild)
Foto: picture alliance / Eibner-Presse

Über 25.000 Liter sind eingelagert. Doch bereits am Donnerstag läuft die Mindesthaltbarkeit ab.

Im Frühjahr waren Desinfektionsmittel Mangelware, im Senat hat man jetzt deutlich zu viel davon. Die Gesundheitsverwaltung sitzt auf 25.000 Litern des Mittels. Viel Zeit zur Verwendung bleibt nicht: Das Mindeshaltbarkeitsdatum läuft am Donnerstag ab!

Der FDP-Abgeordnete Paul Fresdorf (43) deckt den Skandal auf (Foto: Olaf Selchow)

Zum 31. März fragte die Gesundheitsverwaltung alle sogenannten Bedarfsträger ab. Danach wurde bestellt, offenbar großzügig. „Die Gesamtkosten des Einkaufs für Desinfektionsmittel beliefen sich auf ca. 3,5 Millionen Euro“, schreibt Gesundheitsstaatssekretär (55, SPD) auf eine Schriftliche Anfrage des FDP-Abgeordneten Paul Fresdorf (43).

Die Behörde stellte das Mittel den Abnehmern zum Einkaufspreis zur Verfügung. Doch das Interesse war gering. Deshalb wurde das Mittel landeseigenen Betrieben und Schulen am 19. November kostenlos angeboten. Palettenweise mit je 120 Kanistern (à fünf Liter).

Mit diesem Schreiben bot die Gesundheitsverwaltung das Desinfektionsmittel kostenlos an

Erneut fanden sich kaum Abnehmer. Aktuell verfüge man „über 25.080 Liter Desinfektionsmittel mit Mindesthaltbarkeitsdatum Dezember 2020“, so Matz. Was damit geschieht – unklar. Die Gesundheitsverwaltung reagierte nicht auf Anfragen der B.Z.

FDP-Mann Fresdorf ist wütend: „Offenbar hat sich der Senat Restbestände aufschwatzen lassen, denn handelsübliches Desinfektionsmittel ist jahrelang haltbar. Da kann man sich nur an den Kopf fassen. Hier hat der Senat auf ganzer Linie versagt!“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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