Der BER bekommt Deutschlands erste Flughafen-Chefin

Aletta von Massenbach ist die neue BER-Chefin (Archivfoto)
Foto: picture alliance/dpa/Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

Die Ernennung von Aletta Freiin von Massenbach (52) zur Berliner Flughafen-Chefin ist eine Sensation! Erstmals führt eine Frau einen deutschen Airport. Weil es niemand besser kann.

Überraschend schnell beschloss der Flughafen-Aufsichtsrat am Donerstag: Anfang Oktober soll die alleinerziehende Adlige dem BER-Vollender Engelbert Lütke Daldrup (64, SPD) folgen. Dann geht er in Pension. Seit September war sie als Finanz-Chefin seine Stellvertreterin.

Auf Drängen von Flughafen-Miteigentümer Brandenburg musste der Aufsichtsrat zunächst ein Auswahlverfahren durchführen. Wegen zu viel Posten-Geschacher in der Vergangenheit. Deshalb gab‘s „eine Personal-Marktrecherche durch einen externen Personal-Dienstleister und einem Assessment-Verfahren durch einen weiteren Personalberater“.

Beide stimmten für Massenbach. Denn die Juristin kennt sich mit Flughäfen besser aus als jeder ihrer Vorgänger: Nach dem Studium fing sie direkt beim Frankfurter Airport an, plante die (gescheiterte) Privatisierung der Berliner Flughäfen. In Perus Hauptstadt Lima gelang ihr das dann. Mit 36 machte sie noch einen Management-Abschlus, leitete Airport-Projekte von Puerto Rico bis Russland.

Nicht viel los am Terminal 1 des Hauptstadtflughafens BER im Frühling 2021 (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentral)

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Als ihr Sohn drei Jahre alt war, ging Massenbach 2012 wieder ins Ausland. Alleinerziehend führte sie die Airports in Varna und Burgas (Bulgarien), dann in Antalya (Türkei). Sie engagierte ein Kindermädchen.

„Ich wusste immer, dass ich auch mit Kind voll berufstätig sein würde“, sagte sie 2016 dem „Spiegel“, „mein Sohn hat sich nie darüber beklagt, er kennt es nicht anders.“ Nun ist er elf – und Mama tritt ein schweres Erbe an: Berlins Flughafen hat Horror-Schulden, Corona sorgte für eine Milliarde Verlust im letzten Jahr.

Bis 2025 braucht der BER noch Steuergeld. Doch vielleicht findet Aletta von Massenbach andere Investoren. Mit Flughafen-Privatisierungen kennt sie sich ja aus …

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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