Das ist der letzte Weg, den Bianca (†26) in ihrem Leben nahm

Das letzte Bild von Bianca S., aufgenommen am Mittwoch, 15. Juli, auf dem Bahnsteig am Bahnhof Oranienburg
Foto: Polizei Brandenburg/ PD Nord

Das letzte Bild von Bianca stammt aus einer Überwachungskamera am Bahnhof Oranienburg. Sie schiebt ihr Fahrrad mit dem Kindersitz für Can-Luca (5) den Bahnsteig entlang.​ Wenig später ist sie vermutlich schon tot. B.Z. zeichnet den Weg nach, den Bianca wahrscheinlich zurücklegte.

Bianca S. kam aus Berlin, hatte dort am Vormittag Freunde getroffen. Im Fahrradkorb liegt eine pinkfarbene Handtasche. Am Bahnhof Oranienburg trifft sie Kollegen.

Das ist gegen 13 Uhr am Donnerstag, den 15. Juli. Nur zwei Stunden später ist sie mit den Kollegen zum Team-Meeting verabredet. „Dann bis gleich!“, ruft Bianca ihnen noch zu und fährt auf dem Waldweg davon.

Es waren die letzten Worte von Bianca, die die Freundinnen von ihr hörten. Dann machte sie sich mit ihrem Fahrrad auf in den Wald.

Eine knappe Stunde später ist Bianca vermutlich schon tot. Ermordet von einem bislang Unbekannten. „Oder mehreren“, wie Staatsanwalt Torsten Sauermann, Sprecher der für den Fall zuständigen Staatsanwaltschaft Neuruppin betonte.

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Die Ermittler gehen mittlerweile davon aus, dass Bianca den Waldweg nahm, weil sie sich mit jemandem am Bunker treffen wollte, „Niemand weiß aber im Moment, wen sie am Bunker getroffen hat“, so der erfahrene Mord-Ermittler Sauermann. Aber: „Wir kreisen die Möglichkeiten langsam ein. Es ist schwierig, ein Puzzle, ja. Aber wir sind dran“, sagt Sauermann.

Das ist der Weg, den Bianca vermutlich zurücklegte

1) In diesem Jugendstil-Altbau in der Bernauer Straße in Oranienburg hat Bianca S. mit Söhnchen Can Luca (5) bei der Oma gewohnt (Foto: Jörg Bergmann)

2) Die Bank am Ufer des Kanals – von dort sind es bis zum Bunker nur 100 Meter in den Wald (Foto: Jörg Bergmann)

3) Auf dem „Berlin-Kopenhagen“-Radweg ist Bianca S. ein Stück gefahren – fünf Kilometer sind es vom Bahnhof bis zum Bunker (Foto: Jörg Bergmann)

4) Im Hintergrund ist der zugewachsene Eingang des Nazibunkers zu sehen – diesen Weg ging Bianca S. vermutlich mit dem Mörder (Foto: Jörg Bergmann)

5) Der Weg zum Bunker: Ein Trampelpfad führt dorthin – er liegt ein Stück abseits der Wald-und Radwege am Lehnitzsee (Foto: Jörg Bergmann)

6) Die Polizei hat den Eingang und den Bereich um den Bunker nach dem Fund der Leiche mit Flatterband abgesperrt (Foto: Jörg Bergmann)

7) Der Eingang zum Bunker ist sehr eng – um ins Innere zu kommen, ist eine kleine Anhöhe zu überwinden (Foto: Jörg Bergmann)

8) In den alten Nazi-Bunker führt dann ein Gang – er ist mit Unrat übersät (Foto: Jörg Bergmann)

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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