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„Altersmäßig komplette Verschiebung“ – Junge Berliner haben nun die höchste Inzidenz

„Altersmäßig komplette Verschiebung“ – Junge Berliner haben nun die höchste Inzidenz

Die Zwillinge Nena und Tea D. (beide 24) aus Schöneberg: „Wir arbeiten beide im Krankenhaus und müssen den ganzen Tag Maske tragen. Das ist nicht lustig und muss bald mal aufhören. Darum halten wir uns weitestgehend an die Corona-Regeln. Das gilt eigentlich auch für unsere Freunde. Ok, wir haben auch ein- bis zwei Mal gefeiert. Aber nur mit wenigen Leuten, die wir gut kennen. Darum können wir uns nicht vorstellen, warum unsere Altersklasse jetzt am Schlimmsten sein soll“
Foto: Ralf Günther

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci rechnet vor, dass die Inzidenz bei jüngeren Berlinern derzeit am höchsten ist. Und ab Mittwoch kehren weitere Schüler zurück in den Präsenzunterricht.

Von Hildburg Bruns und Alina Gröning

Diese Zahlen überraschen! Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen registrieren die Gesundheitsämter aktuell die höchsten Inzidenzen. „Wir haben altersmäßig eine komplette Verschiebung“, so Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Und: „Wir haben eine ganze Weile eine andere Situation gehabt.“

„Altersmäßig komplette Verschiebung“ – Junge Berliner haben nun die höchste Inzidenz

Dilek Kalayci (SPD) stellte den Abgeordneten des Gesundheitsausschusses aktuelle Zahlen vor (Foto: Wolfgang Kumm/dpa)

Die konkreten Zahlen der Infizierten je 100.000 Einwohner binnen 7 Tage:

 15- bis 19-Jährige: Inzidenz 94,1 (akut erkrankt sind 141 Personen in der Altersgruppe)

 20- bis 24-Jährige: Inzidenz 95,9 (akut erkrankt 196)

„Altersmäßig komplette Verschiebung“ – Junge Berliner haben nun die höchste Inzidenz

Maria Emmerich (24) aus Charlottenburg: „Ich trage immer meine Maske, meide den Kontakt zu Freunden und fahre mit dem Fahrrad statt mit der Bahn. Gelegentlich muss ich im Rahmen meines Biotechnologie-Studiums ins Labor – da lässt sich Kontakt nicht gänzlich vermeiden“ (Foto: Siegfried Purschke)

Deutlich mehr als im Berliner Durchschnitt und viel mehr als z.B. bei den Über-90-Jährigen (48,1). Viele Hochaltrige sind ja auch schon geimpft. Und die Jungen sind mobiler, mehr unterwegs.

Angesichts dieser Zahlen drängelt Gesundheitspolitiker Wolfgang Albers (69, Linke): „Wenn wir wegen der Virus-Mutationen bei den Jungen mehr schwere Verläufe sehen, müssten wir sie dann nicht offensiver impfen, ohne starres Festhalten an der festgelegten Impfreihenfolge?“

„Altersmäßig komplette Verschiebung“ – Junge Berliner haben nun die höchste Inzidenz

Ali Jan Haidari (18) aus Hohenschönhausen: „Ich mache eine Ausbildung zum Erzieher, fahre täglich zur Schule nach Charlottenburg mit den Öffis. Zusätzlich arbeite ich als Pizzalieferant. Man kann gerade nur verlieren. Ein gewisses Risiko muss ich eingehen, um Geld zu verdienen“ (Foto: Siegfried Purschke)

Kalayci kontert: „Das kann das Land Berlin nicht allein entscheiden – das würde in einem Chaos enden.“ Zudem impfe man gerade die große Prio-Gruppe 2 mit allein 313.000 Über-70-Jährigen und 400.000 chronisch Kranken.

Vor mehr Infektionen bei den jüngeren Berlinern hatte auch die Lehrer-Gewerkschaft gewarnt. Mittwoch kehren die 163.000 Oberstufenschüler und Abschlussjahrgänge der Berufsschulen zurück in den Präsenz-Unterricht (in halbierten Gruppen) – die Schulen werden also wieder bevölkert, die Busse und Bahnen voller.

„Altersmäßig komplette Verschiebung“ – Junge Berliner haben nun die höchste Inzidenz

Nina Zickenrott (21) aus Charlottenburg: „Ich vermeide die Öffentlichen, nehme, wann immer es geht, das Auto. Ich halte ich mich an die Corona-Rregeln. Ein Restrisiko bleibt – ich arbeite in der Apotheke und habe zwangsläufig mit vielen, auch kranken Menschen zu tun“ (Foto: Siegfried Purschke)

Aber: Bei den Älteren werden endlich erstmals Selbsttests für zu Hause ausgegeben – zwei pro Woche. Die jüngeren Jahrgänge werden spätestens nach den Osterferien ausgestattet.

„Altersmäßig komplette Verschiebung“ – Junge Berliner haben nun die höchste Inzidenz

Irina Toneva (24) aus Charlottenburg: „Ich studiere und arbeite in Vollzeit. Da bleibt ein gewisser Umgang mit Menschen einfach nicht aus, zumal ich kein Auto habe und auf den Bus angewiesen bin“ (Foto: Siegfried Purschke)

Das Land Berlin hat gekauft:

► 2 Millionen Test-Kits von Siemens („Clinitest“)

► 2 Millionen von Roche („Rapid“)

► Weitere 10 Millionen von Nal von Minden („Didicio“), die in Kürze auch in Deutschland zugelassen werden sollen.

Die Grundschullehrer testen sich schon länger in der Schule. Bei 18.000 Schnelltests gab es inzwischen gerade mal 12 positive Ergebnisse. Und auch diese müssen noch durch einen genaueren Nachtest bestätigt werden.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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