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150 Jahre Berliner Ringbahn – Es bleibt viel zu tun

Am 17. Juli 1871 ging das erste Teilstück der Berliner Ringbahn in Betrieb. 150 Jahre später ist die Weiterentwicklung der S-Bahn-Strecke rund um den heutigen Stadtkern Berlins aus Sicht des SPD-Politikers und Ringbahnexperten Sven Heinemann noch immer nicht abgeschlossen. «Wir arbeiten im Prinzip immer noch an der Abarbeitung der Schäden, die durch den Zweiten Weltkrieg und die deutsche Teilung entstanden sind», sagte Heinemann der Deutschen Presse-Agentur. Es brauche mehr Fahrzeuge, eine dichtere Taktung der S-Bahn und einen Ausbau der Strecke für den Fern- und Güterverkehr. Durch die deutsche Teilung habe sich der Ausbau der Strecke verzögert.

150 Jahre Berliner Ringbahn - Es bleibt viel zu tun

© dpa

Die Ringbahn S41 fährt durch Berlin Prenzlauer Berg.

«Der Fernbahnring ist zwischen Treptow und Sonnenallee nach wie vor nicht geschlossen und sogar auf einem noch längeren Stück von Treptow nicht mal elektrifiziert», sagte Heinemann. Für die S-Bahn brauche es eine weitere Station zwischen Halensee und Westend mit zwei Bahnsteigen, um im Havariefall mehr Ausweichmöglichkeiten zu haben. Außerdem betonte der Politiker die Notwendigkeit einer weiteren Station südlich des Tempelhofer Feldes. «Da führt kein Weg dran vorbei. Die Ringbahn ist eine geniale Idee und so attraktiv, und deshalb muss ihre Leistung gesteigert werden.»

Die Berliner S-Bahn hatte am Donnerstag angekündigt, anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Ringbahn die Taktung der Züge zu verdichten. Ab dem 9. August sollen auf Bestellung des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg die Linien montags bis freitags zwischen 10.30 Uhr und 14.00 Uhr öfters als bisher fahren. In dieser Zeit soll nur noch jede dritte Bahn alle zehn Minuten kommen und ansonsten auf einen Fünf-Minuten-Takt umgestellt werden.

Am Samstag soll zur Feier des Jubiläums ein Sonderzug aus sechs Wagen, beklebt mit Bildern und Jahreszahlen der Ringbahn-Geschichte, aufs Gleis geschickt werden. Start ist laut S-Bahn um 12.31 Uhr als Zug der Linie S41 vom Bahnhof Südkreuz.

Das erste Teilstück der Ringbahn wurde im Juli 1871 fertiggestellt. Die Strecke verband im Uhrzeigersinn zunächst Moabit mit Schöneberg und hieß damals noch «Verbindungsbahn». Ganz geschlossen wurde der Ring sechs Jahre später mit der Fertigstellung der Teilstrecke von Schöneberg über Charlottenburg bis Moabit. Die meisten Stationen gehörten damals noch nicht zum Berliner Stadtgebiet.

«Der Bau der Ringbahn fiel zusammen mit der Industrialisierung in Berlin», sagte Heinemann, der in diesem Jahr ein Buch zur Geschichte der Ringbahn veröffentlicht hat. Insofern diente die Bahn zu Beginn vor allem für den Güterverkehr. «Es gab große Militärstandorte in Moabit und Tempelhof, für die die Bahn ebenfalls wichtig war.» Bis 1910 wurde die Strecke durchgehend viergleisig ausgebaut und somit auch für den Personenverkehr wichtiger. 1933 eröffnete dann die bis heute letzte S-Bahn-Station Innsbrucker Platz.

Auf die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg folgte die deutsche Teilung. Die Deutsche Reichsbahn der DDR war daraufhin auch für den Betrieb der S-Bahn in Westberlin zuständig, weshalb Willy Brandt 1961 als damaliger Bürgermeister im Westteil zum Boykott der Ringbahn aufrief. 1980 stellte die Reichsbahn den Betrieb ein. In Ostberlin dagegen war die Strecke zwischen Schönhauser Allee und Treptower Park ein sehr wichtiger Abschnitt, weil der Nordsüdtunnel wegen der Teilung herausgefallen war.

Nach der Wiedervereinigung dauerte es rund 20 Jahre, bis der Ring wieder geschlossen war – im Westteil war vieles verfallen und kaum instand gehalten worden. Seit 2002 fahren die Ringbahnlinien wieder ganz herum. Genau eine Stunde brauchen sie im Normalfall für die knapp 37 Kilometer und 27 Stationen.

Eine Quelle: www.berlin.de

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